Einführungsveranstaltung und Gastfamilienübergabe

Heute war unser erster großer Tag. Annika und ich sind extra früh aufgestanden, damit wir halbwegs zeitig fertig sind. Das waren wir dann auch tatsächlich 😉 Es war kaum 10 durch, als wir nochmal in der Lobby unsere Mails gecheckt und ausgecheckt hatten. Annika hat dann versucht Acun ausfindig zu machen. Acun und seine Freundin Doro wollten eigentlich mit uns Frühstücken, wir hatten uns dann aber überlegt früher zum Campus zu fahren und dort was zu essen. Annika ist dann mal bei allen klopfen gegangen und hat dem Rest unsere Kaffeepläne mitgeteilt 😉

Bepackt mit unseren schweren Koffern ging es dann per U-Bahn eine Haltestelle bis Imadagawa. Ich weiß zwar immernoch nicht, ob es nicht vielleicht doch einfacher gewesen wäre, die Koffer ebenerdig bis dahin zu schleppen statt sie die Treppen zur U-Bahn hoch und runter zu zerren, aber egal 🙂 Wir haben den Krempel dann in der Bibliothek vom Zentrum abgestellt und haben uns einen Kaffee erjagt. Bis dahin war es dann doch schon fast 12 Uhr und die meisten haben sich gleich ihr Mittagessen einverleibt. Mir persönlich wurde von dem Geruch in der Mensa leider eher etwas schlecht, aber das liegt wohl eher an meiner aktuellen Appetitlosigkeit.

Um 13 Uhr ging dann die Einführsveranstaltung los, im Gästehaus. Alle schön raus aus den Schuhen und rein in die bereitstehenden Pantoffeln. Hihi 🙂 Uns wurden ein paar Infos zum Programm und zum Stundenplan etc. gegeben. Erster Schock: wir werden am Montag geprüft. Zweiter Schock: wir werden in zwei Lerngruppen aufgeteilt. Dritter Schock: wir werden nicht mit dem bisherigen Lehrbuch weiterarbeiten sondern steigen auf Minna no Nihongo um…

Der Stundenplan sieht sehr aufgeräumt aus: montags bis donnerstags haben wir Unterricht, immer von 9 bis 12:15, montags zusätzlich nochmal von 13:15 bis 14:45 Uhr. Freitags ist Rahmenprogrammtag, da werden wir unsere Ausflüge machen. Stadtspaziergang, Ausflug nach Nara, Ausflug nach Himeji, Besuch der Ura-Senke, Besuch einer Teefabrik in Uji, Besuch des Katastrophenschutzzentrums, Besuch einer Grundschule, Ausflug zum Takao-San. Das ist zumindest geplant, aber da kann sich noch was ändern.

Gegen 16 Uhr kamen dann die Gastfamilien an. Wir wurden jeweils gegenübergesetzt und sollten uns der Reihe nach jeweils der Gruppe vorstellen. Annikas Familie und meine wohnen nicht weit auseinander und sind auch noch gut befreundet – das find ich super 🙂 Da werden wir uns sicherlich häufiger gesehen. Ganz davon abgesehen, dass wir auch zusammen zur Uni fahren werden.

Nach einigem geplänkel fuhren wir dann jeweils mit den Familien nach hause. Das war eine ganz schön lange fahrt *puh* mit dem Zug werde ich auch eine knappe Stunde unterwegs sein. Es ging durch einen kleinen Pass zwischen den Bergen immer weiter raus – hier sieht man sogar schon Reisfelder und ziemlich viele nicht gerade kleine Berge. Meine Familie wohnt in einem dreistöckigen Haus. Unten ist der Laden, dann kommt die „hauptetage“ und unterm Dach wohne ich. Ziemlich großes Zimmer, normales Bett, Fernsehr, Schreibtisch, niedriger Tisch mit Sitzkissen und eine Kommode für meine Sachen. Ach ja – und eine Klimaanlage, die ich auch als Heizung nutzen muss. Meine Gastmutter hat mich total erstaunt angeschaut, als ich meinte, dass mir 29° zu warm wäre 😉

Zum Abendesse wurde ich mit europäerfreunlichen Nudeln mit Hackfleischsauce, Salat (mit Oktopus), Maissuppe und Käse mit Obst verköstigt. Und nachdem wir die Essensfrage halbwegs geklärt hatten ist mein Gastvater sogar direkt losgestiefelt und hat mir Müsli fürs Frühstück gekauft – total lieb!

Ansonsten habe ich den Abend halb im Wörterbuch steckend, halb gestikulierend mit meiner Familie verbracht, die sich über meine Gastgeschenke hergemacht hat. Ich hätte vielleicht mal Vokabeln zu Aachen, den Gebäuden, den Sagen und sonstigem Kram vorbereiten sollen *g*

Alles in allem ein anstrengender, aber interessanter Tag. Ich bin gespannt, was man mit mir am Wochenende vor hat 😉

5 Gedanken zu „Einführungsveranstaltung und Gastfamilienübergabe

  1. Minna no nihongo… (>_>;) Ich persönlich mag’s nicht sonderlich, aber viele Leute kommen tierisch gut damit klar. 😀 Mach dir wegen des Tests keinen Kopf!

    Freut mich, dass deine GF offenbar ganz okay ist (gut, erster Tag, trotzdem). Grüße an Annika, Till etc.!

  2. Das hört sich so an, als magst du japanisches Essen nicht. So kenne ich dich ja gar nicht!

    Mach auf jeden Fall ausführliche Fotos von der Teefabrik! Wir können dann ja tauschen gegen Fotos von der örtlichen Bierfabrik. 😉

  3. So schlecht ist Minna no nihongo ist tatsächlich nicht schlecht. Meine Japanischlehrerin ist mittendrin plötzlich auf das Buch umgestiegen. Dabei fand ich das vorige auch ziemlich gut (Nihongo 90 nichi). schulterzuck Nur so interessehalber: welches Buch habt Ihr denn vorher benutzt?

  4. Wir hatten bisher „genki“, und morgen darf ich dann mit minna no nihongo anfangen. Wir gehen erstmal die alten Lektionen durch, die Inhalte habe, die uns noch fehlen. Mal sehen 🙂

  5. Ach, das kenne ich auch. Davon hatte ich mir den ersten Band besorgt, bevor ich meine „Schule“ gefunden hatte. Sehr praktisch zum Selberlernen, wegen der englischen Grammatikerklärungen. Später hat mich dann eine Freundin auf den Self Study Room im Internet aufmerksam gemacht. Sehr praktisch!

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