Studenten Ohanami und japanische Ingenieure

Am Sonntag lud ein Studentenclub der Doshisha zu einem internationalen Ohanami im Maruyama Park hinterm Yasaka-Jinsha ein. Diese Gruppe organisiert Englisch-Konversationsgruppen und ist auf der Suche nach neuen Tutoren fuer diese Gruppe. Das Ohahanami war sozusagen das vortreffen dafuer.

Ich wurde am Treffpunkt zwei Japanerinnen zugeschoben, die auch zum ersten mal bei der Gruppe waren. Eine nennt sich Rachel und spricht fuer eine Japaner ein exzelentes Englisch! Studiert aber japanische Literatur 😉 Die andere heisst Eri, tut sich extrem schwer mit dem Englisch Sprechen. Ich habe den ganzen abend bei den zweien gesessen – mich aber auch fast nur auf Englisch unterhalten. Andererseits war das natuerlich auch der Sinn des Treffens. Und ich habe auch gleich ihre Telefonnummern gekriegt *jubbel* Dummerweise leben sie jedoch etwa 2 Stunden zugfahrt von Kyoto entfernt… Aber mal sehen was daraus wird!

Zwischendurch kam auch schonmal der eine oder andere Japaner vorbei und sagte Hallo. Einem habe ich mich artig auf Nachfrage auf Japanisch vorgestellt – und habe gesagt, dass ich ganz gerne „Shakoudansu“ mache (Gesellschaftstanz). „Wirklich? Kannst du das zeigen?“ Zu seinem Pech stand er vor mir uns sass nicht auf dem Boden. Der hat mich vielleicht verwirrt angesehen, als ich mit ihm in Tanzhaltung ging und ihm schnell den Rumbagrundschritt begebracht habe 😉

Bei Eri hatte ich zwischendurch das Gefuehl, dass wir wirklich ausschliesslich zum Aufreissen von Auslaendern zu dem Treffen gegangen ist 😉 Irgendwann fand ich mich ein einer Traube Japanern wieder, die alle eine blonden Ami anhimmelten. Komischer Kerl. Spricht ausgezeichnet Japanisch, keine Frage! Aber ich fand sein Styling und Verhalten schon wieder zu japanisiert. Wahrscheinlich gezielt 😉 Egal was er sagte Maedels UND Kerle gaben nur Laute des Erstaunens und der Bewunderung von sich. Erschuetternd 🙂

Alles in allem war es auf jeden Fall ein schoener Abend! Auch wenn ich diese japanischen Alkopops glaube ich nicht so vertrage… *futsukayoi* (*Kater*)

Auf der Heimfahrt in der Bahn hatten sich Annika und ich zu zwei Japanern gesetzt. Die reagieren im Vorortzug manchmal etwas seltsam darauf, wenn sich ein Auslaender zu ihnen setzt, weswegen ich vorher kurz auf japanisch fragte, ob wir uns hier hinsetzen koennen. Klar, kein Thema – seien ja keine Privatsitzplaetze. Wo wir her seien. Aus Deutschland. Ah, das ist ja schoen. Und dann haben Annika und ich erstmal geplaudert. Kurz darauf wurden wir nochmal angesprochen und einer von ihnen hilt uns einen 10-DM-Schein unter die Nase, ob wir den noch kennen wuerden. Schraeg oder? Sie seien Ingenieure und auf einer Deutschlandreise haetten sie die schoene Gauskurve auf dem Schein gesehen. Seit dem traegt er ihn als Glueckbringer mit sich rum.

Wir haben dann noch recht viel auf Englisch geplaudert. Ueber ihren Job vorallem – irgendwas mit Roentgentechnik im Militaerbereich. Auf jeden Fall war es irre, was die alles an deutschen Vokabeln drauf hatten. Hand, Magen, Schaukasten. Sehr suess 🙂

Uebrigens habe ich die „Stelle“ als Tutor nicht bekommen. Aber vielleicht zwei neue Bekanntschaften 😉

Ein Gedanke zu „Studenten Ohanami und japanische Ingenieure

  1. Das mit dem Tanzen kann ich mir richtig vorstellen. Der arme Japaner. Hoffentlich war er nicht wesentlich kleiner als du 😉
    Aber er weiß gar nicht, was er da kurz genießen konnte. Tanzen (mit dir) macht Spass! 🙂
    Schade wegen der Stelle. die hätte ich dir gegönnt.

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