25.7. Alpen Route

Die Alpenroute ist eine komplett durchorganisierte Reisestrecke quer über die japanischen Alpen. Sie fängt in Toyama an und geht bis Shinano-Omachi – zwischendrin liegt liegt der Berg Tateyama, einer 3000er, auf dem man dann 1-3 Stunden Wandern kann.

Erste Station war der Ticketschalter in Toyama. Die gesammte Tour kostet 10.560 Yen (etwa 65 Euro). Man kann sie auch nur halb machen oder immer an den einzelnen Stationen zahlen. Wir wollten aber komplett rüber. Ein sehr angenehmer Service ist der Gepäckversand zwischen der Station Dentetsu Toyama und dem Bahnhof Shinano-Omachi. Man bekommt einen Gepäckzettel auf dem man seinen Namen und Telefonnummer schreibt, packt den an sein Gepäck, bringt ihn an die Eingangskontrolle der Dentetsu-Bahn, zahlt 1200 Yen (etwa 8 EUR) und holt sie dann zwischen 15 und 19 Uhr im Alpen-Route-Omiyage-Shop vor dem Bahnhof Shinano-Omachi wieder ab. Total praktisch! Somit waren wir also auch unsere Gepäcksorge los und konnten entspannt in den Zug einsteigen.

Der fuhr uns dann erstmal in das Örtchen Tateyama, Fahrtzeit etwa eine Stunde. Dort steigt man um in einen Kabelwagen, der einen das erst große Stück den Berg hoch bringt. Fahrtzeit 7 Minuten bei etwa 24% Steigung. Dann steigt man in einen Bus um und kann entweder durchfahren bis zur Bergstation (etwa auf 2500m – selbstverständlich mit bestem Handyempfang, 50 min Fahrt) oder aber man steigt schon zwischendurch aus um auf halber Höhe schon mal herum zu wandern. Wir fuhren durch. Der Bus hält zwischendurch immer wieder mal an kleinen Sehenswürdigkeiten des Parks an – z.B. an einem uralten Baum oder an einem Aussichtspunkt von dem aus man einen ziemlich hohen Wasserfall sehen kann.

Nebel auf TateyamaVon der Bergstation Murododaira aus kann man verschiedene Rundwege nehmen. Wir versuchten erstmal außen herum zu gehen um uns dann in der Mitte zu entscheiden, ob wir dann weiter gehen oder zurückkehren. Ich sage versuchten, weil man kaum 10 Meter weit sehen konnte. Es war unfassbar nebelig! Man sah kaum den Weg vor einem und die Menschen, die einem entgegen kamen, konnte man deutlich früher hören, als sehen. Das war vor allem sehr lustig, wenn einem mal wieder eine Schulklasse, uniform in den gleichen Regencapes gekleidet, entgegen kam. Ist ein interessantes Erlebnis, wenn eine nicht enden wollende Schlange total gleich aussehender Schüler vor einem aus dem Nebel auftaucht.

Giftige GaseDie erste Runde war schnell und sehr bequem gegangen, weswegen wir beschlossen die äußere Tour auch noch zu laufen. Sie fing recht harmlos an, aber nach einem Drittel kamen wir an einem Schild mit Totenkopfsymbol vorbei *schräg-guck*. Das warnt einen vor den giftigen Gasen, die im folgenden Abschnitt austreten. Okay, sehr beruhigend 😉

Unser erstes Problem war aber, dass der folgende Abschnitt recht steil den Berg hinunter ging, über sehr glitschige Steine und ein Schnee-Eis-Gemisch. Ja, Schnee! Ende Juli – aber es ist halt auch ein ziemlich hoher Berg. Als wir das dann hinter uns hatte kamen die Gasfelder. Der Tateyama ist – wie wohl alle japanischen Berge – ein Vulkan. In dem Gebiet brodeln mehrere heiße Quellen mit starken Schwefeldämpfen. Ein ziemlich unwirkliches Erlebnis durch Nebel und Schwefelschaden zu wandern.

Annika und Nin im NebelLeider konnten wir wegen des Nebels eben die Aussicht nicht genießen. Das ist schon sehr schade! Aber ändern konnten wir es auch nicht. Irgendwann waren wir dann etwas durchnässt und von den vielen Treppenstufen erledigt wieder in der Bergstation, wo wir uns was zu trinken und zu essen gönnten.

KurobedammDann ging es wieder den Berg hinab. Erstmal mit einem Elektrobus durch den Berg (10 Minuten), dann mit einer Seilbahn hinab (7 Min) und noch mal mit einem Kabelwagen durch den Berg bis zum Stausee am Kurobedamm. Dieser Damm, mitten im Nirgendwo, hatte über 50 Jahre Bauzeit und wurde erst in den 60ern fertig gestellt. Hübscher Anblick – und auf der Höhe konnte man auch wieder halbwegs klar sehen 😉

Auf der anderen Seite des Damms fährt man wieder mit einem Elektrobus durch alte Stollen bis auf die andere Seite des Bergkamms (16min). Hier mussten wir noch eine Weile auf unseren Bus bis Shinano-Omachi warten, der dann noch mal 40 Minuten unterwegs war.

Ich hatte ein Ryokan in Matsumoto gebucht, bis dahin war es noch mal eine Stunde mit dem Zug. Wir waren dann auch ganz schön erledigt, aber die Herbergen an der Alpenroute waren mir definitiv zu teuer. War auch eine gute Idee, wie sofort klar wurde, als wir unser Zimmer betraten 😉

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