Heute haben wir es tatsächlich geschafft um 9 Uhr aufzustehen. Drei Mädels durch ein Bad zu schleusen hat dann zwar doch bis 10 gedauert – aber der Wille zählt 😉 Wir waren darauf eingestellt heute das Zimmer wechseln zu müssen – aber Annika und ich wurde dann doch wieder ins Zimmer 306 geschickt. Auch recht 😉
In der Lobby begegnette uns dann Ulrich, der gerade seine Wäsche angeschmissen hatte. Wir sind dann zu viert zu Starbucks gestiefelt. KAAAFFFFEEEEE. Irgendwie ist der Ausländeranteil bei Starbucks größer als überall sonst, habe ich den Eindruck 😉 Ulrich ist danach zurück ins Hotel nach seiner Wäsche schauen und wir haben uns einen Bus gesucht.
Ziel des heutigen Tages: der Kinkaku-Ji, einer der berühmtesten Tempel Japans. Wenn ihr schonmal ein Bild von einem goldenen Tempel vor einem See gesehen habt, das ist dann vermutlich der Kinkaku-Ji gewesen. Mrugalla-Sensei hatte uns kurz von Abreise noch ziemlich Angst vor dem öffentlichen Bussystem hier gemacht. Aber anscheinend haben sie es vereinfacht – denn es gibt nur noch einen einzigen Tarif. Nichts mit Ticket beim Einsteigen ziehen und dann entsprechend der Anzeigetafel beim Aussteigen zahlen. Nö, ein Tarif im ganzen Stadtgebeit (220 Yen, ungefähr 1,40 EUR). Nach einer längeren Fahrt kamen wir dann mit einem Pulk anderer Touris am Tempel an. Wir haben momentan ungelaubliches Glück mit dem Wetter. Strahlender Sonnenschein und ziemlich warm. So konnten wir die schönsten Fotos vom Tempel machen und den Garten genießen. War wirklich schön.
Zurück wollten wir zumindest ein Stück mal zu Fuß gehen. Querfeldein – an ein paar Schreinen vorbei, die in der Karte eingezeichnet waren. Kaum losgegangen kamen wir an einem kleinen Schrein vorbei, der gar nicht eingezeichnet war und dessen Namen ich auch nicht rausgefunden habe. Auf jeden Fall haben alle Japaner, die wir da gesehen haben, anscheinend für die Gesundheit ihrer Babys gebetet. Da hingen beschriftete Schlabberlätzchen und Ketten mit Kranichen.
Wenige Meter weiter kam dann der erste eingezeichnete Schrein 😉 Hiroano Jinja. Zu dem habe ich leider nichts in meinem Reiseführer gefunden, aber er scheint voll im Zeichen der Kirschblüte zu stehen. Auf dem ganzen Gelände standen ausschließlich Kirschbäume (leider noch nicht in voller Blüte). Drinnen konnte man sich, wie in allen anderen Schreinen auch, Zettel kaufen, die einem die Zukunft voraussagen sollen. An diesem gab es sogar welche auf Englisch, wo Annika und ich gleich zugegriffen haben 😉
Gleich um die Ecke, ein paar Meter durch ein richtig nettes Wohngebiet, kam dann nochmal ein richtig großer Schrein namens Kitano Tenmangu. Den fand ich total schön. Viele kleine Gebäude, überall alte Steinlaternen und immerwieder steinerne Stiere. Irgendwie gemütlich – obwohl gut besucht.
Danach sind wir die Imadegawa-Dori runter geschlendert. Dabei sind wir unter anderem an einem Fahrradgeschäft vorbei gekommen. Die fahren hier alle mit so urigen old-style Fahrrädern rum – und die sind gar nicht mal teuer. Die schicken Räder kosten so um die 15.000 Yen (etwa 100 EUR), aber man kriegt auch schon welche um die 10.000 Yen. Neu wohl gemerkt!
Irgendwann hatten wir uns dann tatsächlich bis zum Campus der Doshisha durchgekämpft und sind ein wenig über die Anlage gegangen. Wirkt etwas altbacken, aber sonst ganz nett. Davon werde ich ab morgen wohl mehr sehen, denn morgen ist die Einführungsveranstaltung und die „Übergabe an die Gastfamilien“. Da ich immer noch nicht weiß, ob meine Familie Internetzugang hat, kann ich auch noch nicht sagen, wann ich das nächste mal schreiben werde. Ich bin sehr gespannt – aber ich habe auch etwas Bammel 🙂
Die Bustarife in Kyoto sind tatsächlich sehr einfach. Für Touris sehr empfehlenswert sind die Tageskarten für 500 Yen (nur ein paar Außenbezirke, z.B. Arashiyama, sind davon nicht abgedeckt). Aber demnächst wirst Du bestimmt irgendeine Form von Monatskarte bekommen. 🙂
Ja, das hab ich auch schon gesehen – aber bisher gab es dafür keinen Bedarf 🙂 Die Tage werde ich mit meiner Gastfamilie zusammen ein Monatsticket kaufen und dann brauche ich das hoffentlich nur noch in seltenen Fällen 😉
Also wenn ich Zettelverkaufsmönch im Hiroano Jinja Tempel wäre, dann wüsste ich ja schon, was ich am 1.April machen würde. 😀