Erste Erkundungstour durch Kyoto

Unser Plan für heute war, um 9 Uhr aufstehen und dann zur Touristeninformation zu gehen. Mhja… das hat nicht so ganz geklappt. Den Wecker haben wir ganz schnell ausgeschaltet und weiter geschlafen. Bis 11 Uhr 😉 Dann sind wir gemütlich aufgestanden und sind erstmal einen Kaffee trinken gegangen. Das war nötig 😉 Dann sind wir zu fuß zum Hauptbahnhof um in die dort gelegenen Touristen-Büros zu gehen (das städtische im 2ten und das staatliche im 9ten Stockwerk). Naja, das hat dann doch nicht direkt geklappt, weil wir von einem Tempel abgelenkt wurden, der auf dem Weg lag 😉 Der Higashi Hongan-Ji.

Rechts von uns lag ein weitläufiges Tempel-Gelände mit großen, alten Holzgebäuden. Aber eins irritiert: da stand mitten drin ein riesengroßes Wellblech-Industriegebäude. Was konnte das sein? Die Neugierde siegte. Das Hauptgebäude dieses Tempels, taishi-dou, ein 38m hohes, 76m langes und 58m tiefes Holzgebäude, wird zur Zeit restauriert und ist deswegen vollständig mit Stahlwänden umbaut worden. Wir konnten uns jedoch weite Teile der Gebäude von innen abholen. Und es gab die ersten Stempel für mein Reisetagebuch 😉

Wir haben dann doch mehr Zeit im Tempel verbracht, als gedacht, so dass es schon ziemlich spät war. Also schnell auf zur Touristeninformation. Dort haben wir uns mit Stadtplänen und Informationen über Schwimmbäder und Einkaufsmöglichkeiten eingedeckt. Da war es schon fast 14 Uhr. Eigentlich sollte ich um 14 Uhr im Hotel sein, um mit Christian wieder die Pässe zu tauschen. Also bin ich alleine schnell zur U-Bahn gestürmt.

Mein erstes U-Bahn erlebnis *schluck* Da musste ich erstmal herausbekommen, was ich wo zahlen muss. Mhjaaa, also das hängt eine große Tafel, die einem sagt wo man ist und wieviel man bis dahin zahlen muss. Da stehen zwei Zahlen, ich bin davon ausgegangen, dass ich den größeren Betrag zahlen muss. Soweit so gut. Wie zahl ich das jetzt? Auf zum Automaten, und erstmal 500 Yen eingeworfen. Aha, da leuchtet was auf. Verschiedene Beträge, die ich ziehen könnte. Mhja, auch die 250 Yen, die ich theoretisch zahlen muss. *drück-drauf* Hey, da ist ein Ticket! Und Wechselgeld! Jippi, scheint ja zu klappen. Ab durch die Ticketschranke und runter zur Bahnlinie. Mhja.. toll, welche Seite geht jetzt in welche Richtung?! Irgh. Nach 5 mal hin und herlaufen war ich mir dann sicher, dass der rechte Bahnsteig der richtige war und hab mich brav hinter die an den Türlinien anstehenden Japaner gestellt. Schlange stehen können sie gut die Japaner, dass muss man ihnen lassen 😉 Ich bin an meiner Zielhaltestelle auch wieder rausgekommen. Anscheinend war also alles richtig – bis auf die Tatsache, dass ich eigentlich eine Haltestelle weiter gemusst hätte *g*

Ich war dann 45 Minuten zu spät im Hotel und Christian war schon wieder unterwegs… Aber wir haben unsere Pässe inzwischen dann doch getauscht bekommen 😉 Ich hab mich dann erstmal an die Internetbuchse des Hotels gesetzt geskypt und Mails gelesen. Blöderweise kann ich von hier aus keine eMails verschicken, nur empfangen. Bzw ich kann nur über den Webmailer Mails schicken. Das wiederum bedeutet, dass ich keine Rundmails schicken kann. Naja, ihr werdet es überleben 😉

Zwischenzeitlich habe ich dann weitere aus dem Aufbaustudiengang wiedergetroffen: Acun und seine Freundin Doro sind hier, Eva und Jessica sowie Christian und Ulrich haben jeweils Zimmer auf dem gleichen Flur. Allerdings wechseln wir morgen nochmal das Zimmer, weil Elif sich mit der morgen ankommenden Kristina ein Zimmer teilen wird. Dann müssen Annika und ich in ein zweier Zimmer ziehen.

Mein erster GetraenkeautomatKamaGawaGegen 17 Uhr haben wir uns zu einem Altstadt-Spaziergang aufgemacht, der uns von Frau Meyer, der Dozentin für Japanische Geschichte in Tübingen, empfohlen bekommen haben. Dafür sind wir zuerst quer durch den Park des Kaiserpalasts richtung Kamo-Gawa (der Fluß im Osten von Kyoto) gelaufen. Vorbei an Tennis-Aufschlag-übenden Schülern, alten Häusern und seltsamen Restaurants. Dann ging es mitten rein in Kyotos Vergnügungsviertel Gion. Von jetzt auf gleich läuft man nur noch durch Häuser im traditionellen Baustil mit mit Holzverschlägen, Papiertüren etc. pp. Da inzwischen die Kirschblüte angefangen hat sieht man auch überall Japaner mit dicker Fotoausrüstung, die aufwendig die aufblühenden Kirschbäume fotografieren. Am besten hat mir die Shirakawa-Minami-Douri gefallen, ein kleiner Weg gesäumt von Weiden und Kirschen, entlang eines kleinen Kanals. Hier hat man einen Blick auf alte Teehäuse und es laufen tatsächlich jede Menge Menschen in Kimonos herum.

TeehaeuserGion bei NachtWeiter ging es zu einem Schrein, dem Yasaka-Jinja, am Ende der Shijou-dori. Er liegt am Fuß eines Berges und wird nachts beleuchtet. Das Gelände ist total schön und überall hängen Lampions. Wir haben reichlich Fotos gemacht 😉 Neben dem Schreingelände liegt ein Park, in dem gerade die Kirschblüte richtig losgeht. Auf allen Wiesen liegen blaue Plasikplanen, reservierte Sitzplätze für die feierliche Kirchblütenschau (eine Mischung aus Picknick und Saufgelage *g*)

KirschblueteYasaka-Jinja1Auf dem Rückweg sind wir dann durch zwei weiter alte Straßen in Gion gelaufen. Das ist total spannend, weil es halt wirklich so alte, kleine Gassen mit traditionellen Häusern sind. Mit Geisha- und Teehäusern. Leider kann man das auf Fotos praktisch gar nicht festhalten… Auf jeden Fall hat sich der Spaziergang gelohnt!

Yasaka-Jinja2Jetzt sitzen wir auf unserem Zimmer und versuchen unsere müden Beine zu schonen 😉 Die Mädels lernen schon fleißig Vokabeln vom zweiten Buch und ich schreibe Blog. Da krieg ich ja fast ein schlechtes Gewissen…

4 Gedanken zu „Erste Erkundungstour durch Kyoto

  1. Tipp: Bei gesperrten Ports hilft oft der VPN Client der RWTH. Ich hoffe du kennst dein Passwort noch. 😉

  2. Den kann ich nicht mehr nutzen, weil ich kein student der RWTH mehr bin – und der Zugang der Uni Tübingen erlaubt leider auch keinen SMTP 😉

  3. Boah wie geil sind denn die Photos, seufz… ich wär auch gerne mal da 🙂

    Aber gut, das ihr endlich nach dem langen Flug heile angekommen seid!

  4. Hach, irgendwie beneide ich Dich gerade ganz gewaltig. Von allen japanischen Städten, die ich kenne, ist Kyoto die am wenigsten häßliche. Genieß die Zeit!

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