Japanische Abend

Wir haben ja am Dienstag einige japanische Studenten der Doshisha kennengelernt. Da schon in der Vorstellungsrunde mehrfach so Sätze kamen wie „Ich liebe japanisches Essen! Lasst uns doch zusammen mal was futtern gehen!“ kamen, hatte ziemlich zum Schluss jemand noch schnell die Frage in die Runde geworfen, ob wir nicht am Donnerstag gemeinsam was Essen und Karaoke singen wollen. Da reichlich zusagen kamen stand das also fest.

Wir trafen uns um 18:30 Uhr vor dem Kabuki-Theater an der Shijo-Brücke. Aber von den angekündigten etwa 25 Personen waren nur knapp 15 gekommen (so um den dreh). Zwei Aufbaustunden waren krank, einer hat den Treffpunkt nicht gefunden und eine ist verschütt gegangen 😉 Wo die Japaner waren? Keine Ahnung. Auf jeden Fall scheint der Jung, der alles Organisiert hat, damit ein ziemliches Problem gehabt zu haben. Er schaute doch sehr angeschlagen. Aber irgendwann mussten wir dann doch losgehen.

Er hatte einen, ich sag mal, Partyraum namens „Voice Bar“ reserviert. Das Ding fasst etwa 40 Leute – deswegen waren wir mit unseren 15 natürlich etwas wenig… Aber das ging dann wohl doch in Ordnung. Auf jeden Fall stehen in diesem Raum Sofas und Tische. Die Tische waren alle mit Tellerchen und Stäbchen gedeckt und es lagen Getränkekarten aus. Am Eingang war eine Bar und es liefen zwei Kellner durch die Gegend. Speisekarte gab es jedoch keine. Das musste man erstmal erklärt kriegen 😉

Der Raum war für 2,5 Stunden reserviert. Jeder zahlt 3000 Yen (etwa 19 EUR). Essen wird im Laufe des Abends „automatisch“ gebracht. Sprich etwa alle 20 Minuten kamen Teller mit dem nächsten Gang auf den Tisch von denen sich jeder etwas auf sein Tellerchen nehmen konnte.

Getränke waren all-inklusiv, was vor allem die männlichen Japaner voll ausgenutzt haben 😉 Irgendjemand meinte, ihm gegenüber hätte jemand 10 Gläser weggekippt. Naja, alle 15 Minuten. Ist schon ganz ok 😉 Da wir uns schön kreuz und quer zwischen den Japanern verteilt hatten konnte man immer mal schauen, was die Japaner rings um einen herum so tranken und auch mal probieren. Die Mädel standen total auf so Yoghurtdrinks. Sehr süß und angeblich mit etwa 2% Alkohol – geschmeckt hat man’s nicht 😉

Ich saß den Abend über sozusagen zwischen den zwei Mädels, die am Dienstag meinten, ich würde gut riechen 😉 Beide sprechen ziemlich gut Deutsch, was beim Vokabelnsuchen immer sehr hilfreich war. Und im Notfall wurde das elektronische Wörterbuch konsultiert. War auf jeden Fall sehr amüsant 🙂

Nach dem Essen haben wir uns in die nächstbeste Karaokebar begeben. Schnuffiger Laden. Mit Rolltreppen und unterschiedlich eingerichteten Räumen. Und den klassischen Telefonbüchern, in denen man die Lieder nachschlagen kann. Mhja, aber dann find erstmal was, was du kennst *lach* ich bin ja leider jemand, der sich Titel und Interpreten ganz schlecht merken kann. Von Lieblingsliedern natürlich mal abgesehen. Zur Einstimmung gab’s erstmal 99 Luftballons (war aber auch das einzige deutsche Lied, das wir gefunden haben). Ich habe mich an „Yesterday“, „Land Down Under“ und – haltet euch fest – einem japanischen Lied versucht 😉 Die einzige japanische Sängerin, von der ich mir zutraute zumindest die Melodie einiger Lieder sicher zu kennen: Nakashima Mika, Yuki no Hana. Blöderweise kann die Frau richtig gut singen = Für mich streckenweise viel zu hoch 😉 An den stellen hat mir Akane, die neben mir saß, immer ausgeholfen. Verdammt kann die Frau gut singen *respekt* Überhaupt waren die Japaner echt richtig gut. Auch die Kerle.

Lange war der Karaokeaufenthalt jedoch nicht, weil wir alle bald los mussten um unsere letzten Züge zu kriegen. Ich bin gespannt ob wir das noch mal wiederholen. Die Gruppe fand ich auf jeden Fall sehr angenehm.

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