Annikas Geburtstag

Gestern ist Annika stolze 30 Jahre jung geworden 😉 Ich habe mir die Antifaltencreme gespart (ihr Kommentar dazu war eh nur „die hättest du mir schon vor 5 Jahren schenken können“) und stattdessen meinen Gastvater ganz vorsichtig nach einem Kuchen gefragt. Der grinste ganz breit und fragte nur nach dem Datum und wie groß er denn sein soll.

Gestern Morgen stand dann ein ordentlich verpackter Schokokuchen mit „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ in Zuckerschrift vor meiner Nase. Noriko wuselte ganz aufgeregt um mich herum „Wie viele seid ihr denn? Hast du Teller? Wann wollt ihr den denn essen?…“ Und keine 5 Minuten später war ich mit Papptellern, Gabeln und einem zweiten Kuchen ausgestattet „Der ist zu klein für 12 Personen“. Total süß, oder? Dazu bekam ich noch eine Grußkarte in die Hand gedrückt, die ich ihr geben sollte.

Die Zugfahrt war ein natürlich etwas chaotischer: bepackt mit einem Rucksack, zwei Tüten und zwei Kuchen, die möglichst nicht zu viel geschüttelt und natürlich auch nicht gedrückt werden sollten, im japanischen Berufsverkehr unterwegs zu sein ist schon spannend 😉 Selbstverständlich habe ich gerade einen total vollen Wagen in der U-Bahn erwischt, in den sich dann auch noch gleich dreimal mehr reinstopften, als es sonst der Fall ist und die dann auch noch zu 2/3 alle in Shijo aussteigen wollten. Das ist manchmal schon beängstigend, wenn sich plötzlich eine Menschenmasse gegen dich schiebt und du einfach nur rausgeschwemmt wirst.

Irgendwie habe ich es aber doch geschafft sogar 5 Minuten früher als normal im Klassenraum zu sein. Nur Annika kam nicht *g* Die hatte sich natürlich noch einen Geburtstagskaffe gegönnt. Yamamura-Sensei hatte aber kein Problem damit mit uns zusammen ein Stück Kuchen zu futtern, so dass wir erstmal in Ruhe den Geburtstagskuchen verputzten.

Nachmittags wollte ich dann mit Annika und ihrer Gastfamilie Bowling spielen. Aber erstmal haben wir uns einen Purikura-Automaten vorgenommen. Das sind diese Fotoautomaten, die vor allem bei Japanerinnen total beliebt sind. Da geht man mit Freundinnen (oder dem Freund 😉 rein, schießt 6 bis 12 Fotos und bemalt die anschließend an einem Terminal nebenan mit Herzchen, Rahmen, Schriftzügen oder was auch immer einem gefällt. Just zum Mittagessen hatte Yoko uns ihr Purikura-Fotoalbum gezeigt. Total süß 🙂 Und ich finde auch, dass unsere Fotos total niedlich geworden sind – obwohl wir keinen blassen Schimmer hatten, was der Automat da alles von uns wissen wollte. Einfach mal drauf los gedrückt – beim nächsten Mal sind wir etwas schlauer 🙂

Mit etwas Verspätung trudelte dann auch Annikas Gastfamilie ein und wir fuhren erstmal in den vierten Stock zum Bowlingcounter. Das ist immer aufs Neue ein Drama. Wenn man mit Japanern da ist geht erstmal eine große Diskussion los: Welches Paket, welche Ermäßigung, welche Bahnkonstellation? Japaner sind absolute Weltmeister darin Freizeitvergnügen kompliziert zu machen. Was die immer für Preisstaffeln für verschiedene Tage/Uhrzeite/Sonstiges haben…. Irgendwas hatten wir uns dann auf zwei Bahnen und fünf Spiele geeinigt. Während des Spielens gab es irgendwelche Spiele (die Erklärungen haben wir nie verstanden 😉 Auf jeden Fall habe ich es irgendwie geschafft ein Foto von uns samt Fotorahmen zu gewinnen. Irgendwann später gab es noch ein Raumdeo in Form eines Bowlingpins und ganz zu Anfang Handyanhänger. Weil ich beim Eingang meine „Clubkarte“ und „Stempelkarte“ abgegeben hatte, die wir beim letzten Bowlingspielen bekommen hatten, gab’s auch noch einen Tischventilator. Und aus irgendeinem Grund bekamen wir noch Gutscheine für diese Kranautomaten, aus denen man Stofftiere zu ziehen versucht. Scheint mein Glückstag gewesen zu sein – ich habe zwei Snoopys erwischt – die an Annika und ihre Schwester gingen. War schon fast wie Weihnachten 🙂

AnnikasGeburtstag-2Das Spielen selbst war schon lustig. Vor allem als ein Mitarbeiter für Annikas Gastschwester, der die Kugeln einfach noch zu schwer sind, Leitbanden hochgezogen hat. Bowling mit Bande – das sah echt schräg aus 🙂

Zum Abschluss sind wir alle zusammen noch mal in einen Purikura – die Fotos sind auch ziemlich schräg geworden, weil der Automat drei Kameras hatte und wie jedes Mal aufs neue suchen mussten, welche es denn dieses Mal ist. Aber der andere Automat war besser *g*

Danach sind wir noch mal zur Doshisha gefahren und haben den zweiten Kuchen gefuttert, bevor Annika und ich uns zum Lernen in die Bibliothek verzogen haben… War also ein ziemlich bewegter Tag.

Ein Gedanke zu „Annikas Geburtstag

Kommentare sind geschlossen.