Der Pfad im Schnee

Der Pfad im SchneeLian Hearn: Der Clan der Otori 2. Der Pfad im Schnee
Ausnahmsweise komme ich mit dem Schreiben dem Lesen nicht hinterher, denn kurz nach meinem Bericht zum ersten Band hatte ich auch den zweiten Band der Clan der Otori Trilogie zu Ende gelesen. Und jetzt hoffe ich, dass der dritte Band auch bald als Taschenbuch erscheint – denn die Geschichte ist einfach toll!

Band 1 endete damit, dass Takeo sich mit dem Stamm, seiner Blutsfamilie, auf einen Pakt einließ. Takeo durfte seinen Ziehvater vor einem qualvollen Tod bewahren, musste dafür jedoch die Otoris und seine Liebe Kaede verlassen. Er muss sich dem Training und den harten Regeln des Stammes unterziehen und wird zu einem perfekten Assasinen ausgebildet. Der Stamm setzt hohe Erwartungen in ihn – kennt aber auch seine Unberechenbarkeit. Dementsprechend scharf wird er beobachtet und regelmäßigen Prüfungen unterzogen.

Zeitgleich kehrt Kaede in ihre Heimat zurück um dort den Winter zu verbringen. Sie weiß in welcher gefährlichen Situation Takeo sich befindet und leidet sehr dadrunter. Aber ihr Überlebenswille ist um so stärker, seit dem sie weiß, dass sie Takeos Kind in sich trägt. Eine Tatsache, die niemand wissen darf, weil sie eigentlich mit Takeos Ziehvater hätte vermählt werden sollen. Um sich und das Kind zu schützen muss sie sich mit einem Lügenkäfig umgeben.

Takeo und Kaede sind beide umgeben von Intrigen, Machtspielen, Wahnsinn und Leid. Jeder muss auf seine Weise versuchen, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden und zu verteidigen. Wärend Takeo mit der Lebensweise des Stammes zu kämpfen hat, muss sich Kaede – als Frau – die Stellung des Familienoberhauptes erkämpfen.

Eine spannende Geschichte, die definitv Lust aus mehr macht 🙂

Stern(10,g)

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Glennkill

Sechs Monate ist es her, dass ich Weras Review von „Glennkill“ las. Ich hab’s mir natürlich kurz darauf gekauft – aber lange nicht angefasst, weil noch so viele andere Sachen zum Lesen herumlagen. Da ich momentan meine Mittagspausen lesend im Schatten eines Baumes verbringe, komme ich auch wieder mit meinen Büchern weiter 😉 Und so kann ich jetzt endlich meine Meinung zu Glennkill kundtun!

Glennkill. Ein Schafskrimi Leonie Swann: Glennkill. Ein Schafskrimi

Man nehme: Eine Schafsherde, ein irisches Küstenörtchen und einen skurrilen Mord. Beschreibe alles aus der Sicht der Schafe und spicke die Geschichte durch allerhand niedlicher Details. Fertig ist ein überraschend gutes Buch, dass – noch überraschender? – das Debüt einer Deutschen ist. Und es ist sooooooooooo süß!

Genau so habe ich mir das Leben von Schafen vorgestellt *g* Genüsslich den Tag zwischen Weiden und Dösen verbringen, sich über die Menschen wundern und mit den anderen Schafen plaudern. Ja, das trau ich ihnen zu 🙂

Die Autorin beschreibt in einer erfrischend naiven Weise die verschiedenen Schafs-Charaktere. Von schreckhaft bis mutig und von gierig bis zurückhaltend. Da gibt es das „Gedächtnis-Schaf“, das nie etwas vergisst oder das Schaf, das besonders gut sehen kann. Und natürlich Miss Maple, das klügste Schaf der Herde – wenn nicht von der ganzen Welt! Alle Stereotypen, die man sich in so einer Herde vorstellen kann. Total niedlich! Da ist die Story eigentlich schon fast nebensächlich! Ist es aber natürlich nicht – denn um den Mord an ihrem Schäfer aufzudecken müssen die Schafe ganz schön viel Mut aufbringen. Sie stellen sich der Fleisch-Schaf-Herde, dem Metzger und sogar Gott! Natürlich ganz vorsichtig – und niemals alleine, denn kein Schaf darf die Herde verlassen 🙂 Aber irgendwie schaffen sie es dann tatsächlich, die Geschichte hinter dem Mord aufzudecken! Schließlich ist das schlauste Schaf von Glennkill unter ihnen 🙂

Ein wirklich erfrischendes Buch, das vor allem von den niedlichen Schafsbeschreibungen lebt. Vor den vielen Kleinigkeit, wie den Schafen, die sich schnell vom leckeren Gras ablenken lassen oder der Schreckhaftigkeit. Vom Herdentrieb und den vielen Missverständnissen. Streckenweise ist die Geschichte etwas langatmig, aber im Großen und Ganzen ist es ein wirklich süßes Buch!

Stern(9,g)

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Das Schwert in der Stille

Da ich gerade dabei bin „Der Pfad im Schnee“ zu lesen, dachte ich mir, dass mein Review zu „Das Schwert in der Stille“ eigentlich lange überfällig ist 🙂

Das Schwert in der StilleLian Hearn : Der Clan der Otori 1. Das Schwert in der Stille.

Lian Hearn baut eine wunderbare Welt auf, die uns in das Leben eines Landes entführt, dass stark Japan zur Zeit der Samurais erinnert. Aber eben nur erinnert, denn weder ist Hearn Japanerin (die eigentlich Gillian Rubinstein heißt), noch übernimmt sie irgendwelche Städtenamen. Dennoch ist es unverkennbar an die Japanische Geschichte angelehnt.

„Das Schwert in der Stille“ ist der erste Band der „Clan der Otori“ Trilogie. Der junge Takeo ist der einzige Überlebende eines Dorfes der „Verborgenen“, Anhängern einer verbotenen Religion. Auf der Flucht wird er von einem Kriegsherrn gerettet, der in ihm noch eine andere Abstammung entdeckt. Eine Abstammung, die Takeo selbst unbekannt ist, dessen Auswirkungen ihm in den kommenden Wochen aber schnell bewusst werden. Er kann Dinge, die andere Menschen nicht können. Zum Beispiel außergewöhnlich gut hören oder Hunde nur mit einem Blick zum Schlafen bringen. Er wird von seinem Retter adoptiert und wird somit zu einem Kriegslord. Diese neue Welt verlangt Takeo viel ab – und wirft ihn immer tiefer in einen Strudel aus Intrigen, Verrat, Ehre und Verpflichtungen.

Ein packendes Buch, das sich sehr gut lesen lässt – nicht zuletzt, weil es eigentlich für Jugendliche geschrieben ist 😉

Stern(10,g)

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GEO Epoche – Das kaiserliche Japan

GEO Epoche 21Wieder so ein schöner Zufallsfund. Vor ein paar Wochen lief ich durch die Zeitschriftenabteilung meiner Buchhandlung und entdeckte eine Themenheft von GEO zum Thema „kaiserliches Japan“. Kostete zwar stolze 8 EUR, sah aber sehr interessant aus. Also hab ich es eingepackt. War eine gute Idee 🙂

Inzwischen habe ich die 170 Seiten durch. Es war mein erster ausführlicher „Ausflug“ in die Geschichte Japans – normalerweise interessiere ich mich doch eher für die Gegenwart 😉

GEO Epoche ist ein populärwissenschaftliches Magazin, dass sich mit jedem Heft einem historischen Thema widmet. In deser Ausgabe also mit Japan. Verschiedene Autoren spannen in einzelnen Artikeln den Bogen von der Besiedlung der japanischen Inseln bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Neben historischen Ereignissen wird auch auf Kunst und Kultur eingegangen. Das ganze Heft wird begleitet von Abdrucken, Fotos und Illustrationen, die das Thema angenehm auflockern.

Die Texte sind alle sehr interessant geschrieben und die thematische Mischung ausgewogen. So macht Geschichte wirklich Spaß 🙂 Die Ausgabe ist zwar nicht mehr im Zeitschriftenhandel erhältlich, aber man kann sie noch im Internet bestellen (z.B. bei GEO oder Amazon). Japan-Interessierten kann ich es nur ans Herz legen – schon alleine der Bilder wegen!

Stern(10,g)

Tintenherz

TintenherzIch lag letzte Woche krank im Bett und habe so – wenn ich nicht gerade im Tiefschlaf lag – endlich Zeit dafür gefunden „Tintenherz“ von Cornelia Funke zu Ende zu lesen.

Ein hoch gelobtes Buch – auch Wera schrieb eine begeisterte Rezension. Aber ehrlich gesagt: Ich fand’s langweilig. Die Geschichte ist ganz nett, aber zu langatmig und auch nicht spannend erzählt. Das Buch ist einen Lobeshymne an die Literatur, an die Weltliteratur wohl gemerkt. All die Großen Namen: Tolkien, Twain, Barrie, und wie sie alle heißen. Große Werke, die ihre Leser verzaubern und sie in fremde Welten entführen. Ja, sie gibt es wirklich – aber Tintenherz gehört für mich nicht dazu. Es wirkt dagegen doch eher farblos. Keine starken Charaktere, keine berauschende Landschaft, keine fesselnde Geschichte.

Der Erfolg von Tintenherz spricht zwar eher dafür, dass ich mit dieser Meinung alleine stehe – aber über Geschmack läßt sich ja glücklicherweise nicht streiten 😉 Ich werde Tintenblut – den Nachfolgeroman – auf jeden Fall in der Buchhandlung liegen lassen.

Stern(2,g)

Kulturschock Japan

Kulturschock JapanKulturschock Japan“ von Martin Lutterjohann habe ich dieses Jahr von meiner Abteilung zum Geburtstag geschenkt bekommen (wie die nur darauf gekommen sind? ^^). Dieser Kulturführer bietet auf 240 Seiten einen detailierten Einblick in japanische Sitten, Feste, Kunst, Speisen und Alltagsleben.

Eine kleine Rahmengeschichte leitet in die thematisch gegliederten Kapitel ein: Das deutsche Pärchen Wolfgang und Renate auf ihrem ersten Trip nach Japan. Und direkt der erste Fehler: Wolfang nimmt seine Frau mit auf eine Geschäftsreise. So werden Schritt für Schritt dos und don’ts der japanischen Kultur erklärt. Begleitet von vielen Anekdoten und wissenswerten Informationen.

„Kulturschock Japan“ ist eine Mischung aus einem Reiseführer, einem Businessguide und einer Länderinformation. Dadurch deckt er viele interessante (und kuriose) Themen ab und ist auch für „einfache“ Japaninteressierte ohne Reiseabsichten lesenswert. Ich habe auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen gehabt (insbesondere wenn man – als Mensch mit Vorwissen – die unkommentierten Reisegeschichten von Renate und Wolfgang liest und dabei immer nur *uh* und *oh nein* denkt 😉

Diese Buch ist definitiv der umfangreichste und beste Japan-Kulturführer, den ich bisher gelesen habe. Sehr empfehlenswert — also nochmal Danke an meine lieben Kollegen 🙂

Stern(9,g)

Der Schwarm

Von Wera inspiriert und eine alte Tradition meiner Homepage wiederbelebend, will ich demnächst wieder häufiger Bücher vorstellen, die ich gelesen habe.

Frank Schätzing: Der Schwarm

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Dieses Buch wurde einem in einer Aachener Buchhandlung geradezu aufgedrängt. Überall lagen riesige Stapel Bücher und Plakate mit dem „blauen Auge“ schauten einen aus allen Ecken an. Nachdem ich von verschiedenen Personen gehört hatte, dass es tatsächlich sehr gut sein soll, kam es auf meine Lektüre-Liste.
Auf dem Cover wird „Der Schwarm“ als „Thriller des Jahres“ angepriesen. Mhja… ich weiß noch nicht mal, ob „Thriller“ wirklich passt 🙂 Es ist spannend, gar keine Frage! Aber ich glaub so viel habe ich noch nie beim Lesen eines Romans gelernt! Man könnte es einen populärwissenschaftlichen Roman nennen. Wikipedia nennt ihn einen Ökothriller. Das passt schon – schließlich appelliert er sehr deutlich an das ökologische Gewissen seiner Leser.

Grob gesagt geht es darum, dass sich die Natur gegen den Menschen zu stellen scheint: Wale greifen Boote an. Fischschwärme zerstören Fangnetze. Mit Killerbakterien verseuchte Krebstiere lösen Seuchen aus. Und keiner weiß warum. Sieht es anfangs noch nach einer zufälligen Häufung von natürlichen Plagen aus, gelangen Wissenschaftler schnell zu dem Schluss, dass hier ein systematischer Angriff vorliegt. Nur von wem? Und wie geht man gegen einen solchen Angriff vor?

Frank Schätzing beschreibt die Geschichte aus der Sicht verschiedener Hauptpersonen, deren Handlungsstränge später alle zusammenlaufen. Mit jeder Person lernt man etwas über deren Spezialgebiet kennen: Über Biologie, Geologie, Offshore-Ölgewinnung, Methanhydrate, sogar über das SETI-Projekt. Alles spannend in die Geschichte integriert! Ich finde die wissenschaftlichen Abschnitte sogar spannender, als die, in denen (mal wieder) eine der vielen Charaktere über den Jordan geht 😉

„Der Schwarm“ ist ein spannendes Buch mit einer runden, schlüssigen Story, die einem oft so real vorkommt, dass man stündlich mit dem Eintrudeln von ähnlichen Nachrichten im Fernsehen rechnet! Sehr lesenswert!

Stern(10,g)

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Japanisches Märchenbuch

Ich war diese Woche mit einer Freundin zum Shoppen in Düsseldorf und konnte es mir natürlich wieder nicht verkneifen, auch einen Abstecher in die Immermannstraße zu machen – sozusagen Klein-Tokyo. Neben einem Großeinkauf für ein Sylvester-Sushi habe ich mir auch etwas zu lesen gekauft: Ein japanisches Kinderbuch
Das Buch ist eigentlich für Erstklässler – also mit ganz wenigen Kanjis und vielen bunten Bildchen ^^ Aber das beste ist, dass dem Buch zwei Audio-CDs beliegen. Man kann sich die Geschichten also auch vorlesen lassen.
Die Geschwindigkeit ist annehmbar. Wenn man Kana gut lesen kann, kommt man auf jeden Fall mit. Nur die Sache mit den Vokabeln ist ein Problem ^^ Ich hab erst die ersten 1,5 Seiten der ersten Geschichte übersetzt bekommen…
Ich find das Buch auf jeden Fall total drollig 🙂 Auch wenn ich locker das doppelte des Originalpreises Zahlen musste.