Japan und der Walfang

Auf dem Jahrestreffen 2006 der internationalen Walfangkommission haben zum ersten Mal seit etwa 20 Jahren die Walfang-Beführworter eine Mehrheit erreicht. Insbesondere Japan, Norwegen und Island streben die Aufhebung von Walfangverboten an.

Vor etwa 12 Jahren hatte ich schon mal mit meiner damaligen Gastschwester aus Norwegen darüber Diskutiert. Warum wollen Norweger unbedingt Wale jagen? Sie hat es versucht mit der Fuchsjagd gleich zu setzen – nur ist die in Deutschland schon lange verboten. Es sei Teil der Kultur. Gut, in Grenzen kann ich das akzeptieren. Ich finde es ok, dass es „indigenen Völkern“ gestattet ist für den eigenen Gebrauch zu jagen. Füher hatte der Walfang auch für nicht-Naturvölker eine wichtige Bedeutung – aber nicht mehr heute. Warum also wollen so viele Länder das Walfangverbot kippen? Meine norwegische Gastschwester konnte es mir auf jeden Fall nicht plausibel erklären.

Kulturelles Erbe? Dann jagt doch bitteschön auch mit fairen Mitteln. Mit riesigen Schiffen, high-tech Harpunen und Sprengladungen hat das doch nichts mehr mit kulturellem Erbe zu tun.

Wale fressen zu viele Fische weg? Puh, da müssen die Menschen es ja früher schwer gehabt haben, als es noch n-mal mehr Wale gab. Aber komischerweise war Fisch damals so zahlreich vorhanden, dass es ein Arme-Leute essen war. Der Mensch ist halt doch der größte Jäger.

Wissenschaftliches Interesse? Ich bitte euch…

Absurderweise scheint Japan schon seine jetzigen Fänge nicht mehr verwerten zu können. Einige berichten sogar, Walfleisch würde jetzt schon als Hundefutter verkauft. Auf jeden Fall wird es auf dem japanischen Markt wie sauer Bier angeboten. Es soll sogar preiswerter an Schulküchen abgegeben werden, um das junge Klientel auf den Geschmack zu bringen. Aber es scheint den Japaner noch nicht mal zu schmecken. Warum in Gottes Namen sind die dann so verrückt darauf, Wale zu jagen? Es ist mir wirklich ein Rätsel.

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Laternen austreten

Nach dem gestriegen Ausflug in die PVA liefen unter anderem ein paar Halbstarke durch die Gegend, die in ihrem „Freudentaumel“ ein paar Straßenlaternen austraten. In dem Gedränge konnten wir aber nur das Resultat beobachten – wir standen nämlich plötzlich im Dunkeln. „Stromausfall?“ „Nö, Lampenaustreten – die gehen gleich wieder an.“ kam es wie selbstverständlich aus meinem Mund. Ein beliebtes Hobby männlicher Heranwachsender in meinem Wohngebiet. Aber warum gehen die Laternen eigentlich aus? Und vorallem: Warum gehen sie dann erst ein paar Minuten später wieder an?

Unfallschutz? Erdbebensicherung? Nein, viel profaner: Es liegt an den Glühbirnen. Für die Straßenbeleuchtung werden meistens Quecksilberdampflampen eingesetzt, bei denen nicht ein Draht leuchtet, sonder entzündetes Edelgas, wie bei Neonröhren. Wird dieser Lichtbogen zu stark erschüttert, bricht er ab – die Lampe geht aus. Und sie kann erst wieder neu zünden, wenn sie ausreichend abgekühlt ist.

Auf der Suche nach dieser Erklärung bin ich auch noch über eine nette Kolumne gestoßen: (Ich war nie ein) Kind der Straße. Von Pädagogenkindern, Heimscheißern und anderen Opfern der Grundschule, die nie die harten Regeln der Straße gelernt haben (z.B. wie man Laternen austritt ohne sich den Fuß zu brechen). Männer und ihre Kindheitserinnerungen *g*

WM-Spiele in PVAs schauen

Es ist WM, da kommt man auch als Frau nicht dran vorbei 😉 Und solange schönes Wetter ist, kann man das ja auch mit netten gemeinsamen Kneipen-Abenden verbinden. Gut. Heute hat Deutschland gespielt, also war die Hölle los. Und es hat geregnet. Nicht wirklich gemütlich. Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier 😉

In Aachen gibt es eine Kneipen-Meile, die Pontstraße, an deren oberen Ende sich mehrere Kneipen auf einem Haufen ballen. Dort gibt es auch drei kleine Plätze- prädestinierte PVAs (Mein Unwort der WM2006: „Public Viewing Area“). Logischerweise ist dort auch am meisten los. Da hatten wir heute ein interessantes Erlebnis – die Bereiche werden nämlich von kleinen zweibeinigen Wachhunden aufs ärgste verteidigt. Wer eine Bierdose oder eine Tasche trägt darf wahlweise gar nicht rein oder muss sich zumindest vorher durchsuchen lassen. Klar, die Kneipenbesitzer wollen Umsatz machen, schließlich werden sie deftige Gebühren für ihre Fernsehübertragungungen zahlen. Aber die Art, in der man dort angepöbelt wird – selbst wenn man nur den Weg benutzen will, um auf die andere Seite zu kommen – fand ich doch höchst unpassend.

Nass wie wir waren, haben wir unser Dosenbier dann doch nicht leer getrunken, aber unser Geld auch in einer anderen Kneipe gelassen. WM-Zeit ist schon eine komische Zeit.

G-Jamps Bonn

G-Jamps HausHeute lockte uns das schöne Wetter nach Bonn. Zum einen, um uns die Xi’an Ausstellung anzusehen, zum anderen, weil ich mal ins G-Jamps wollte 🙂 Was das ist? Das japanische Presse- und Fan-Camp zur FIFA Weltmeisterschaft 2006! Dieses „G-Jamps“ ist im Rheinische Landesmuseum in Bonn untergebracht – das beim besten willen nicht mehr als selbiges wiederzuerkennen ist!

Hier Tummeln sich natürlich jede Menge japanische Fußballfans. Aber es werden auch Begegnungs-Events organisiert, wodurch es auch für nicht-Japaner sehr interessant ist. Und damit sich alle Gäste wohlfühlen, gibt es auch eine japanisch-deutsche Kantine, in der jeder nach seinem Geschmack schlemmen kann.

Die Zeittafel der organisierten Kultur-Events klingt ein wenig so, wie der Plan des Japan Tags in Düsseldorf: Ikebana, Kalligraphie, Samurai-Lager, Sport-Präsentationen, uns so weiter. Aber sie finden nicht geballt an einem Tag statt, sonder verteilen sich über den ganzen Juni.

G-Jamps Kalligraphie-KursHeute gab es Kalligraphie, Origami und Kimonos zu bestaunen. Ich habe mir zum ersten Mal einen Pinsel in die Hand drücken lassen 😉 Eine nette japanische Dame hat sich sehr viel Mühe gegeben, mir Haltung und Führung des Pinsels zu erklären. Aber das sieht definitiv einfacher aus, als ist – und dabei konnte ich die Zeichen schon schreiben ^^ 30 Blätter und viele Fotos später haben wir uns dann noch in ruhe das Fan-Camp und den Fan-Shop angesehen. Jetzt bin ich auch stolzer Besitzer eines T-Shirts der japanischen Nationalmanschaft. Banzai! *g*

Ausstellung Xi’an – Kaiserliche Macht im Jenseits

In Bonn läuft zur Zeit eine sehr interessante Ausstellung namens „Xi’an“ in der „Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland“. Zentrales Thema sind die Grabanlagen rings um die Stadt Xi’an, die als Wiege der chinesischen Kultur gilt. Am bekanntesten ist die Terrakotta-Armee des ersten Kaisers
Qin Shihuangdi (Qinling). Einige dieser Figuren sind hier ausgestellt. Hervorgehoben wird, dass hier zum ersten Mal auch Figuren mit Resten des Farbanstrichs zu sehen sind.

Die Ausstellung zeigt nicht nur Fundstücke der gigantischen Grabanlage von Qin Shihuangdi, sondern generell Schätze aus Grabanlagen und Tempeln des Kaiserhauses und adeliger Familien aus verschiedenen Epochen. Da Xi’an über 13 Dynastien lang Hauptstadt war, ist die Region ein archeologisches Paradies. Viele Anlagen sind noch gar nicht oder nur teilweise freigelegt.

Von Alltagsgegenständen über Terrakottafiguren bis zu Fresquen sind Fundstücke aus verschiedenen Epochen ausgestellt. Kleine Filme mit 3D-Animationen veranschaulichen die Lage der verschiedenen Anlagen, zeigen Rekonstruktionen und historische Überblicke.

Alles in allem eine sehr gelungene und interessante Ausstellung! Sie läuft noch bis zum 23. Juli 2006. Leider darf man keine Fotos machen, aber auf auf der Webseite findet ihr Bilder von ein paar ausgewählten Stücken. Dort könnt ihr auch Adresse, Öffnungszeiten und Preise der Ausstellung nachlesen 😉

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GEO Epoche – Das kaiserliche Japan

GEO Epoche 21Wieder so ein schöner Zufallsfund. Vor ein paar Wochen lief ich durch die Zeitschriftenabteilung meiner Buchhandlung und entdeckte eine Themenheft von GEO zum Thema „kaiserliches Japan“. Kostete zwar stolze 8 EUR, sah aber sehr interessant aus. Also hab ich es eingepackt. War eine gute Idee 🙂

Inzwischen habe ich die 170 Seiten durch. Es war mein erster ausführlicher „Ausflug“ in die Geschichte Japans – normalerweise interessiere ich mich doch eher für die Gegenwart 😉

GEO Epoche ist ein populärwissenschaftliches Magazin, dass sich mit jedem Heft einem historischen Thema widmet. In deser Ausgabe also mit Japan. Verschiedene Autoren spannen in einzelnen Artikeln den Bogen von der Besiedlung der japanischen Inseln bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Neben historischen Ereignissen wird auch auf Kunst und Kultur eingegangen. Das ganze Heft wird begleitet von Abdrucken, Fotos und Illustrationen, die das Thema angenehm auflockern.

Die Texte sind alle sehr interessant geschrieben und die thematische Mischung ausgewogen. So macht Geschichte wirklich Spaß 🙂 Die Ausgabe ist zwar nicht mehr im Zeitschriftenhandel erhältlich, aber man kann sie noch im Internet bestellen (z.B. bei GEO oder Amazon). Japan-Interessierten kann ich es nur ans Herz legen – schon alleine der Bilder wegen!

Stern(10,g)

Schon gewusst, wofür der Tiegel steht?

Die Tage viel mir mal wieder dieses Tiegel-Symbol ins Auge, das auf der Rückseite der meisten Kosmetik-Produkte abgebildet ist (also auf Shampoo, Duschgel, Cremes, usw.). Ein kleiner, geöffneter Topf, auf dem 6M, 12M oder auch 24M steht. Jetzt weiß ich auch endlich, wofür dieser steht: Damit wird angegeben, wie lange man dieses Produkt nach dem Öffnen verwenden kann. Sprich zum Beispiel 6 Monate lang. Was es alles gibt! Das Symbol ist sogar seit März 2005 Pflicht.

Interessante Links zu dem Thema:
Tagesschaubericht,
Europäisches Verbraucherzentrum