31.7. Kawaguchiko 河口湖

Wir checkten früh aus unseren Knastzimmer aus (man war ich froh da endlich raus zu sein…) und fuhren nach Shinjuku, von dort fuhr unser Highwaybus nach Kawaguchiko (河口湖) ab. Nach etwas suchen und einmal nachfragen fanden wir auch die richtige Haltestelle und mussten nur noch warten. Der Bus war soweit wirklich bequem – halt ein Reisebus mit Gepäckfach im Bauch. Dummerweise war er voll bis zum letzten Platz mit quietschenden herausgeputzten Highschool- und Uni-„Damen“, die am laufenden Band quasselten und kicherten. Seeeeeehr anstrengend.

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30.7. Tokyo

Stefan wollte sich gerne noch ein Fotomuseum anschauen. Wir scheiterten aber schon fast daran es überhaupt zu finden 🙂 Irgendwie hatte ich die Orientierung verloren – erst sind wir die falsche Richtung den Bahnschienen entlang gelaufen und dann auf der falschen Bahnseite. Gefunden haben wir es dann aber doch – in einem recht imposanten Büro-, Einkaufs- und Hotelkomplex. Nur leider ist das Museum montags geschlossen *g* Dumm gelaufen. Was nun?

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29.7. Tokyo Teil 2

Heute waren die Zentralen Teile der Stadt dran: erster Punkt Tenno Palast. Viel zu sehen gibt es hier zwar nicht, aber ist trotzdem ganz interessant. Dieser riesige Park, mitten in einer bis zum letzten Quadratmeter vollgestopften Stadt. Sehr vereinzelt gesetzte Bäume, extrem breite Kieswege und ringsum der Blick auf die Hochhäuser der Stadt.

Weiter zum Bahnhof Tokyo, der allerdings gerade Restauriert wird. Und dann die Straße entlang bis Ginza. Hier wollte Stefan ins Sony-Center, eine Art Ausstellungshalle von Sony. Lustigerweise war just an diesem Morgen die Eröffnung des Sony Aquariums 2007, weswegen eine kleine Veranstaltung vor dem Center stattfand – mit Mini-Konzert einer Gruppe aus Okinawa, dem Besuch der Missen Okinawa 2006 und 2007 und noch ein paar Persönlichkeiten aus Okinawa.

Das Sony Center selbst fand ich dann allerdings nicht so interessant – nur der elektronische Floorguide war interessant implementiert.

Weiter zur berühmten Kreuzung von Ginza und dann schon wieder ab in die U-Bahn um nach Akihabara zu fahren. Was für ein Gewusel! Weil Sonntag war, waren die Straßen für den Verkehr gesperrt. Überall liefen Menschen herum, hier und da spielen Jugendliche Musik – oder tanzten dazu. An allen Ecken standen Maiden, die Werbung für ihre Lokale machten. Hier und da sah man Cosplay und ansonsten Geeks am laufenden Band.

Wir wussten gar nicht so recht in welche Geschäfte wir gehen sollten… Manga und Anime-Shops, Merchandising, Fotogeschäfte, Computerzubehör, Bastelbedarf, … Eins neben dem anderen. Ich habe keine Ahnung wie lange wir zwischen den Straßen hin und hergetingelt sind – aber es war lustig! Stefan hat zum Schluss noch sein Fotoparadies in einem riesigen Elektronikmarkt gefunden. Die hatten aber auch wirklich alles da, was es an Fotoequipment gibt…

Dann sind wir schnell zum Edo-Tokyo Museum (http://www.edo-tokyo-museum.or.jp/english/index.html) gefahren. Eigentlich war die Zeit dafür schon viel zu knapp, aber es war trotzdem sehr interessant. Das Museum zeigt viele Exponate zur Geschichte Tokyos – insbesondere jede Menge extrem detaillierte, liebevoll gemachte Modelle. Zum Beispiel das bunte Treiben auf der Nihon-Bashi zur Edo Zeit. Alleine dieses Modell hätte ich mir bestimmt zwei Stunden lang anschauen können… Aber leider reichte die Zeit nicht.

Das Museum liegt übrigens direkt neben der großen Sumo-Halle von Tokyo. So kam es dann auch, dass wir unser Abendessen zufällig neben einem waschechten Sumotori mit hochgebundenen Haaren einnahmen. Der hat uns aber ganz schön böse angeguckt *g*

Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch nach Shinjuku um uns die bunten Straßen bei Nacht anzusehen. Was für ein Gewusel… Und überhall diese jungen Kerle mit ihren fechten Anzügen und hoch geföhnten Haaren. Zum Schießen 🙂

28.7. Tokyo, erster Tag

Von Nagano aus kommt man eigentlich nur vernünftig mit dem Shinkansen nach Tokyo, also machten wir das auch. Unsere Herberge lag im Norden der Stadt, bei Minamisenju. Irgendwie war ich von der Baustelle dort und der Wegbeschreibung von Hotel so irritiert, dass wir einen riesigen Umweg gelaufen sind. Sicherheitshalber wollte ich bei einer Koban nachfragen, ob wir richtig sind – das sind so kleine Polizeistationen, die man an vielen Straßenecken findet. Der Mann schien sich auch darüber zu freuen endlich mal wieder was zu tun zu kriegen, griff als erstes zum Telefon und rief bei dem Hotel an, um sich noch mal die Adresse geben zu lassen. Dan kramte er in seiner Schubladen nach den Karten des Bezirks und fing anschließend an eine Karte für uns zu malen. Das einzige, was mich daran irritierte war, dass er mindestens 3 mal neu angefangen hatte, immer mit dem Satz „Ach mist, falsch“ 🙂 Aber wir fanden dann doch ganz gut zum Hotel. Ok, als wir fast da waren stand plötzlich wieder ein Japaner neben uns, der uns fragte, ob er uns helfen könne. Der schnappte sich dann einfach meine Karte und lief weg – also eher voraus, aber es wirkte wie weglaufen *g* Der brachte uns dann noch bis zum Hotel.

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27.7. Nagano

In Nagano waren wir für zwei Nächte. In erster Linie zur Erholung nach den letzten Tagen 😉 Ich hatte etwas Probleme gehabt ein Hotel für diese zwei Nächte zu bekommen, weswegen ich schließlich im Hotel Nagano Avenue gelandet war. Eines der teuersten Hotels meiner Reise – und leider nicht gerade das Beste, muss ich sagen. Aber es war vollkommen in Ordnung – nur halt im Vergleich nicht überzeugend 😉

Pluspunkt waren: Internet auf dem Zimmer (Ich hab seltsame Präferenzen, ich weiß), öffentliches Bad, Sauna und Massagestuhl *g*

Zenkoji1In Nagano habe ich mir eigentlich nur einen Tempel angesehen, den Zenkoji. Er gehört zu den ältesten Tempeln Japans und war eine wichtige Pilgerstätte. Die Pilger kauften zum Beleg ihrer Reise Gewürzsäckchen, die man hier immer noch erstehen kann. Die Haupthalle des Tempels gehört zu den größten Holzbauten Japans – ist aber nicht mit dem Todaiji zu vergleichen 😉

Zenkoji2Der Eintritt zum Tempel ist frei, nur für den inneren Bereich muss man Eintritt zahlen – den wollte ich auch sehen. Lustigerweise gibt es hier eine ähnliche Attraktion wie am Kiyomizu-Dera in Kyoto: ein stockfinsterer Untergrunddurchgang. Es lohnt sich zwar nicht nur deswegen nach Nagano zu fahren, aber wenn man da ist sollte man ihn besuchen 🙂 Ist ein Erlebnis!

NaganoFür die Anreise ist es übrigens interessanter mit dem Localtrain von Matsumoto aus zu kommen, als mit dem Shinkansen zu fahren. Der Blick über das Tal von Nagano ist total schön!

26.07. Matsumoto

Wir irrten am Abend des 25. erstmal etwas verpeilt durch Matsumoto, weil die Karte, die ich vom Ryokan hatte, ziemlich ungenau war. Da fehlte die hälfte der Wege… Aber irgendwie kamen wir doch an und Annikas erster Kommentar war nur „Wow, was sieht gut aus Nin!“ Japp, das sah es 🙂

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25.7. Alpen Route

Die Alpenroute ist eine komplett durchorganisierte Reisestrecke quer über die japanischen Alpen. Sie fängt in Toyama an und geht bis Shinano-Omachi – zwischendrin liegt liegt der Berg Tateyama, einer 3000er, auf dem man dann 1-3 Stunden Wandern kann.

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Die Mode von Kyoto

Angeblich unterscheidet sich die Mode Kyotos ziemlich von der Osakas oder Tokyos. Das kann ich nicht beurteilen, ich kenne bisher nur Kyotos. Und die finde ich schräg. Nicht schräg im Sinne von verrückt, sonder eher seltsam.

Fangen wir bei den Schuhen an. Die meisten Japanerinnen tragen ziemlich hohe Schuhe – aber können nicht wirklich drauf laufen. Die meisten gehen ziemlich schräg nach aussen, was noch schlimmer wird, wenn die Absätze anfangen sich abzulaufen. Ausserdem passen sie häufig nicht richtig, sind tendetiell eine Nummer zu groß.

Hosen und Röcke werden gerne kurz getragen – aber darunter zieht Frau gewöhnlich eine Leggins mit Spitzen an. Darüber kommt eine ziemlich weite Bluse, die mich immer sehr an Schwangerschaftsmode erinnert. Häufig unter Der Brust nochmal abgesetzt, was die ballonartige Form der Blus noch verstärkt.

Als Handtasche tragen die meisten Papiertüten mit sich rum. Tüten, die sie irgendwann mal in einer Boutique bekommen haben. Bevorzugt also teure Marken. Teilweise sieht man ihnen an, dass sie schon ziemlich alt sein müssen. Teilweise sehen sie aus wie neu. Dadrin befindet sich dann ein Arsenal an Kosemtikartikeln (mindestens Makeup, ein großer Spiegel, Maskara und eine Wimpernzange), ein Handtuch und eine flasche Wasser o.ä. Anders ausgedrückt: Die Tüte ist voll bis oben hin. Aber wird immer am Ellenbogen getragen!

Ein nicht unerheblicher Teil der Japanerinnen ist extrem Lichscheu. Sie wollen nicht braun werden. Also laufen sie bei Regen mit Regenschirm, bei Sonne mit Sonnenschirm herum. Ganz empfindliche tragen dazu noch Ellenbogenlange Handschuhe.

Bei den Männern sieht das deutlich Entspannter aus. Im Sommer sieht man viele Sandalenträger. Häufig T-Shirts und bequeme Hosen. Von Büroarbeitern natürlich abgesehen. Die tragen natürlich Hemd, Hose, Krawatte und schwarze Lederschuhe.

Dinge die es mehr/weniger gibt als ich dachte

Nach ein paar Monaten mal ein Review zu Dingen, die es mehr oder weniger gibt, als ich dachte.
Dinge, die ich häufiger gesehen habe, als erwartet:

  • Friseure (unfassbar viele!)
  • Bäckereien (aber fast nur mit süßen Teilchen, die mir viel zu viel Sahne enthalten.
  • öffentliche Toiletten (gibt es praktisch immer und überall)
  • Kimonos (gehört doch noch deutlich mehr zum Alltag, als ich dachte)
  • Deutsche Autos (vorallem VW und BMW)

Dinge, die ich seltener gesehen habe, als erwartet:

  • Notebooks (insbesondere an der Uni so gut wie gar keinen)
  • Nintendo DS/PSP/o.ä.
  • Hochhäuser (gibt es zumindest in Kyoto ziemlich wenig)
  • Cosplay (aber ich war auch noch nicht in Tokyo 😉
  • weniger gesehen, mehr getrunken: guten Tee (gerade die Automatentees schmecken mir so gut wie gar nicht…)
  • Menschen, die im Zug Zeitung lesen (angesichts der Verkaufszahlen hatte ich mit deutlich mehr gerechnet)
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22.7. – Herbergenwechseln und Mückenplage

Weil ich dummerweise eine Nacht zu wenig im K’s House gebucht hatte mussten wir heute die Herberge wechseln – auf in meine erste japanische Jugendherberge. Allerdings lagerten wir erstmal unser Gepäck bis zum Abend im Hostel ein und schlugen uns nach einem Frühstück richtung Inari durch. Dort war ich schonmal mit meinem Eltern – das ist der Schrein mit den vielen, vielen roten Toren (Torii).

Offensichtlicherweisewar hier gerade ein Festtag – der ganze Schrein war mit Laternen und Schriftbändern geschmückt. Es waren deutlich mehr Besucher unterwegs und auf am Hauptschrein wurden Reinigungsrituale durchgeführt – inklusive Tänze der Schreindienerinnen. Sehr hübsch 🙂

Wie begannen dann den Berg zu besteigen – immer wieder von Fotografierpausen unterbrochen – und gingen dann rechts um den See herum. Das war wohl ein Fehler *g* Dort gibt es zwar ienne Weg und wie kamen im Endeffekt auch oben auf dem Berg an, aber mit einem riesigen Umweg, der quer durch die Wälder führte. Das war an und für sich total interessant und schön, aber wir hatten vergessen Mückenspray einzupacken… Mit dem Ergebniss, dass wir anschließend voller Mückenstiche waren. *juck-juck*

Wir konnten viele Japaner bei ihren Opfergaben und Ritualen beobachten. Dadurch war es nicht nur ein anstrengender, sonder auch ein interessanter Ausflug 🙂

Im Anschluß fuhren wir weiter nach Süden bis Uji und besuchten den Biyouin, ein weiteres Weltkulturerbe 😉 Ursprünglich stand auf dem Gelände eine Villa der Familie Fujiwara, wurde aber später zu einem Tempel umgebaut. Hier soll auch der Schauplatz des Genji-Monogataris sein, des ältesten Romans der Welt.

Im moment wird die Phoenixhalle, das Kernstück des Tempels, restauriert. Viele der Kernelement kann man sich deswegen gerade ganz aus der Nähe in einem eigens angelegten Museum betrachten. Die Halle selbst darf man dafür nicht betreten. Aber die Anlage selbst, mit See und Garten, war auf jeden Fall einen Besuch wert.

Zurück ging es wieder nach Kyoto, Gepäck abholen, Herberge suchen, einchecken und sich über das seltsame Haus wundern. Sowieso nach Männlein und Weiblein getrennte Schlafsäle, aber nur ein Badebereich im Erdgeschoss. Keine richtigen Duschen, nur ein japanisches Bad mit Waschnieschen.

Nun gut. Wir sind nochmal kurz in die Stadt gelaufen, wo wir eine niedliche Mini-Friedens-Demonstration von ungefähr 20 Mann beobachten konnten, die von etwa 15 Polizisten vo dem Verkehr „beschützt“ wurden. Sah irgendwie putzig aus 🙂
Unser Abendessen nahmen wir gemütlich am Kamo-Gawa (großer Fluss in Kyoto) sitzend ein. Ringum spielen verschiedene Leute Musik. Angenehme Temperaturen. Totale Urlaubsstimmung.

Aber wir waren platt *g* Ausserdem ist um 22:30 in der Jugendherberge „licht-aus“ angesagt. Ergo gingen wir bald zurück, versuchten uns am viel zu heißen japanischen Bad und gingen früh Schlafen.

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