Geschüttelt, nicht gerührt

Heute habe ich mein erstes japanisches Erdbeben erlebt *g* In Kameyama, etwa 70 km südöstlich von hier, gab es ein Beben der Stärke 5,4. Ichiro meinte, hier hätte man es mit etwa 3 gespürt.

Eigentlich fand ich es nicht sehr stark, vorallem war es nicht lang, aber es war doch beeindruckend, wie stark dieses Haus mitschwingt. Das fühlt sich ein bisschen so an, als ob man auf einem Pudding steht 😉

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Familienbräuche

FamilienaltarHeute kommt ein kleiner Aufruf an die Japan-interessierten unter meinen Lesern. Was könnte der Altar auf dem Foto für eine Bedeutung haben? Meine Gastfamilie rief mich gestern abend nach oben und zeigte mir diesen Altar, der binnen kurzer Zeit aufgebaut worden war. Erinnerte mich etwas an Weihnachten. Überall Kisten und Einwickelpapier und in der Ecke dieser prächtige Altar. Sie haben versucht mir zu erklären worum es geht, aber so wirklich klar geworden ist es mir nicht. Wenn ich es richtigverstanden habe ist die rechte Figur schon mindestens 100 Jahre alt. Und ebenfall, wenn ich es richtig verstanden habe, geht es darum etwas zu Feiern, wenn Söhne heranwachsen. Dieses Fest zum 5. Geburtstag ist aber doch glaube ich erst am 5.5. und Kazuki ist schon 6. Kann mir das jemand Erklären? *lach*

Nara

Freitag heißt Ausflugstag: morgens um 9 war Treffpunkt an der Doshisha. Wir sind mit einem Nahverkehrszug quer über die Dörfer nach Nara gefahren.

Für die nicht Japan-bewanderten ein kurzer Exkurs: Nara war von 710 bis 784 die Hauptstadt Japans. Sie war der erste ständige Sitz des Tennos. Die Stadt wurde nach Chinesischem Vorbild gebaut, in Blöcken mit großen von Norden nach Süden und von Westen nach Osten verlaufenden Straßen (so wie später Kyoto auch). Die gesamte Stadt war ungefähr 4,8 km mal 4,3 km groß. Die wichtigsten Sehenwürdigkeiten stammen aus der Nara-Zeit, oder haben dort zumindest ihren Ursprung. Vieles ist jedoch zerstört, weil die Stadt nach ihrer Aufgabe als Regierungssitz an Bedeutung verloren hat. So ist zum Beispiel der alte Kaiserpalast bis auf einige unterirdische Reste vollständig zerstört bzw. verfallen.

RehKofukujiWir kamen mit der Kintetsu-Nara-Linie an, wodurch wir schon praktisch im Nara-Park waren, dem riesigen Area, in dem die meisten der Sehenswürdigkeiten Naras zu finden sind. Kurz hinterm Bahnhof begenetten uns schon die ersten Vertreter des Wahrzeichens Nara: Rehe. Mitten in der Stadt. Direkt neben der Straße. Total irre. Am Anfang findet man sie noch total schnuffig, eben weil sie so zahm sind. Lassen sich füttern und streicheln und dösen in der Sonne rum. Aber mit der Zeit merkt man auch, dass sie ganz schön lästig sein können 😉 Auf jeden Fall gelten sie in Nara als heilig. Wenn ich mir das nicht falsch gemerkt habe soll ein Schutzgott der Familie Fujiwara auf einem Hirsch in Nara erschienen sein, weswegen diese Tier hier heilig sind und vor allem vorrang haben.

Unsere erste Etappe führte uns zum Kofukuji, einer der Haupttempel der Hosso-Sekte. Dort kann man unter anderem die Sanjunoto, eine drei-stöckige Pagode und die Gojunoto, eine fünf-stöckige Pagode sehen. Letztere is mit über 50 Metern Höhe die zweitgrößte Pagode Japans.

TodaijiDaibutsuWeiter ging es zum Todaiji, eines von 6 UNESCO Weltkulturerben Naras. Dieser Tempel beherbergt die größte umbaute Buddhafigur (Daibutsu) Japans. Die Bronze-Figur ist knapp 16 Meter hoch, und wiegt etwa 25 Tonnen. Um ihn herum sind kleine Buddhafiguren angeordnet, die unterschiedlich groß sind, von unten jedoch alle gleich groß aussehen. Das Gebäude wurde zweimal durch Brände zerstört. Das heutige Gebäude ist ein drittel kleiner als die ursprüngliche Version, ist aber dennoch das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Alles ziemlich beeindruckend 🙂 Im hintereren Teil der Halle ist eine Holzsäule, die ein großes Loch im Fuß hat. Das „Nasenloch des Buddhas“. Es soll Glück bringen, wenn man durch passt 😉 Da glücklicherweise nicht viel los war haben sich die meisten aus unserem Kurs mal daran versucht – die Fotos sind recht lustig geworden *g*

NasenlochShoroWeiter ging es zu einer riesiegen Bronzenen Glocke (Shoro) und zur Halle des Februars und der Halle des Märzens (Nigatsu-do und Sangatsu-do), von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hat. Ein Stück weiter haben wir dann endlich Mittagspause mit unseren mitgebrachen O-Bentos gemacht. Schön unter Kirschblüten, auf Steinterrassen mit Blick auf die Rehe. Mhja, wenn es bei dem Blick geblieben wäre 😉 Leider sind die Viecher doch sehr dreist, wenn es um Nahrung geht. Eins war besonders hartnäckig. Das hatte sich anscheinend in meine Box verliebt. Wegdrücken half nicht, anmaulen auch nicht (egal ob auf Deutsch oder Japanisch 😉 und auch sonst ließ es sich von nichts beeindrucken. Diese Tierchen haben verdammt viel Kraft im Hals… Keine Chance sie weg zu drücken. Schwupp die Wupp habe ich eine Reh-Schnauze in meiner Box gehabt. Naja zumindest fast. Das was bei der Aktion runtergefallen ist durfte es dann fressen, aber dann wurde es persönlich 😉 Ich hab glücklicherweise sehr schnell einen effektiven Weg gefunden sie los zu werden: Man muss sich seitlich gegen sie drücken. Also neben sie stellen und gegen die Rippen drücken. Von der Seite scheinen sie keine Kraft zu haben und müssen weichen. Macht man das lange genug dampfen sie ab *g* Wolfram hat an dem Spiel so viel Spaß gehabt, dass er es zu seinem lieblings Hobby in Nara erklärt hat. Das würde ihn an Sokoban erinnern. Wer schaft es 5 Rehe in eine Reihe zu schieben? 🙂

SangatsudoKasugaTaishaGesättigt, aber müde, ging es weiter zum Kasuga-Taisha, zur Abwechslung mal ein Schrein, der ebenfalls Weltkulturerbe ist. Auf dem weitläufigen Areal mit seinen vielen Nebenschreinen sind unzählige Steinlaternen aufgestellt. Die Gebäude sind in einem Zinoberrot gestrichen und haben ringsumverlaufende Gänge, in denen Bronzelaternen hängen. Sieht beeindruckend aus! Schaut euch die Fotos an 😉 Wir sind von hinten auf das Gelände gegangen, eigentlich kommt man von der Stadtseite aus durch das Ichino-torii auf das Gelände. Von dort aus werden es dann immer mehr Steinlaternen, je weiter man den Berg hinaufsteigt. Auch der umgebende Wald ist wirklich total schön.

Am unteren Ende war unsere Tour dann offiziell zuende. Die Sonne brante und wir durften uns selbst überlegen, wie wir den Rest des Tages verbringen. Wir haben uns dann erstmal zu einem See ganz in der Nähe durchgeschlagen. Total idyllisch. Kirschblüten, Wasser, ein Steg der auf den See führt und überall Rehe. Eins ist uns auch auf dem Steg begegnet. Sieht echt seltsam aus 🙂 Wolfram und ich haben spontan ein Liedchen angestimmt: „Da steht ein Reh auf der Brücke, ein echtes Reh auf der Brücke, das ist so nieeeeeedlich. Da steht ein Reh auf der Brücke, ein echtes Reh auf der Brücke – und schaut mich an.“ Wir hatten aber keine Futterwaffeln mehr, die man überall für einen Euro kaufen kann. Das sieht auch immer sehr lustig aus. Die Rehe stehen, wenn sie Hunger haben, wie beim Drive in rings um die Stände und warten darauf, dass jemand Waffeln kauft 🙂

Ich bin dann zusammen mit Wolfram Richtung Stadt getiergert. Mich interessierte eine Karte von Nara, die Till von der Touristeninformation hatte. Wir sind dann zufällig direkt auf der Sanjodori gelandet, der Haupteinkaufsstraße Naras. Sehr spannend. Diese durchgängige Beschallung mit Werbung auf der Straße finde ich doch sehr anstrenged! In Kameoka spielen sie wenigstens nur Musik… Also zur Veranschaulichung: An allen Straßenlaternen hängen Lautsprecher über die Musik oder eben Werbung gespielt wird. Dem kann man definitiv nicht entgehen…

Unterwegs haben wir uns mal kurz in einen Manga-Shop begeben. Toll 🙂 Also nicht mal die Manga-auswahl, davon hatte ich schon mehr gesehen, aber die hatten total viel Merchandising so wie ein großes Regal mit Manga-Zeichen-Zubehör (Stifte, Tusche, Rasterfolien, Papier, Durchpaus-Tabletts und weiß der Teufel was alles). Ich wäre ja fast in einen Shoppingrausch verfallen, habe mich aber stark zurück geholten. Ich hatte schon Briefpapier und einen Nara-Hello-Kitty-Händyanhänger gekauft *G*

Am Bahnhof angekommen haben wir erstmal Stadtpläne ergattert und dann festgestellt, dass der Zug von hier aus Preiswerter ist als der, den wir morgens genommen hatten. Wolfram ist auch direkt nach hause gefahren, ich habe mich erstmal vorm Bahnhof in die Sonne gesetzt und Karte bzw. Reiseführer studiert. Dann wurde aber schnell klar, dass es schon zu spät war um noch irgendwo hin zu gehen – hatte schon alles zu oder würde bald schließen. Das fanden meine Füße ganz toll, den meine Blasen von Dienstag waren nach dem ganzen Rumgelaufe natürlich noch alles andere als verheilt *aua-aua* Also bin ich auch in den nächstbesten Zug gestiegen.

Die Fahrt war ganz angenehm, aber als ich Ausstieg hatte ich erstmal das Gefühl in der falschen Stadt zu sein. Ich fahre ja täglich über den Bahnhof Kyoto zur Uni – aber in der Ecke war ich noch nie. Und auch nachdem ich ein ganzes Stück gelaufen war, vorbei an total lecker aussehenden Restaurants und Omiyage-Geschäften, hatte ich immer noch keine bekannte Ecke gesehen. Des Rätsel Lösung war, dass ich an einem anderen Teil des Bahnhofs angekommen war, nämlich nicht im JR-Teil sondern im Kintetsu-Bahnhof (andere Bahngesellschaft). Das verstehe ich zwar immernoch nicht, weil ich in Nara meiner Meinung nach in einen JR-Zug gestiegen bin, aber egal. Hauptsache wieder nach hause gefunden *puh*

Nara war auf jeden Fall toll. Schönes Wetter, tolle Sehenswürdigkeiten und die Stadt selbst fand ich auch sehr angenehm. Deutlich kompakter und weniger überlaufen als Kyoto. Da fahre ich bestimmt nochmal hin 🙂

Begrüßungsparty des Auslandsamtes

Das Auslandsamt der Doshisha veranstaltet, wenn ich das richtig verstanden habe, einmal im Jahr eine Party für seine Austauschstudenten. Für die meisten ist das dann die „Sayonara-Party“, weil des Auslandaufenthalt dann gerade für sie endet. Für uns war es die Begrüßungsparty. Egal wie, es fand in mittel-gehobenem Ambiente in einem Hotel neben dem Kaiserpalast statt. Einlass war um 18 Uhr, Beginn um 18:30. Ich hatte den ganzen Nachmittag im Rechnerraum an der Doshisha verbracht. Unter anderem weil ich mich möglichst wenig bewegen wollte – ich hatte mir am Dienstag unglaubliche Blasen gelaufen, die leider am Mittwoch schlimmer geworden waren. Wir laufen hier immer unglaubliche Strecken zu Fuß… Eigentlich war es nicht weit, aber ich hatte mich doch mal wieder mit der Entfernung verschätzt, wie es mir in Kyoto eigentlich andauernt passiert. „Och, ist doch nur ein halber Block“ mh… das stimmt zwar (fast, es ist nämlich doch mehr als die Hälfte gewesen), aber dieser Block ist auch über einen Kilometer lang 😉 Naja, ich kam gerade so noch pünklich an, ohne aufzufallen 😉

Redner und BuffetAllen Teilnehmer wurden Namensschildchen angepappt und wir wurden mit einem Redenmarathon begrüßt. Erstmal die ganzen Institutsleiter bzw. Vertreter der Universitäten. Ich hab keine Ahnung wo die alle her waren 😉 Unter anderem auf jeden Fall Frau Oberwinkler für Tübingen und ein Herr MacDougall für Stanford. Japanisch mit englischem Akzent klingt sehr urig *g*

Nach sechs Reden war Reden-Pause brachten Kellner in windeseile Bierflaschen und Limonadenflaschen herbei und es wurde angestoßen, was der Eröffnung des Buffets gleich kam. Unsere amerikanischen Kollegen glänzten direkt mit guten Manieren *g* Binnen weniger Minuten war das Buffet halb leer und die Stehtische der amerikanischen Besucher voll 😉 Aber zum Glück wurde nochmal aufgefüllt – sonst hätten wir nur noch Spagetthi gehabt. Das Essen war ziemlich gut, aber eigentlich viel zu westlich für den Anlass, fand ich zumindest. Kaum Asiatische Sachen. Schade!

AmiBeimEssenWir hatten uns noch gar nicht wirklich satt gegessen, da wurde schon zum nächsten Redenteil gerufen. Die Studenten der verschiedenen Uni wurden auch um Reden gebeten. Insgesammt waren es neun Redner, darunter auf jeden Fall China, Korea, Taiwan, USA und Deutschland. Was mir die anderen Gruppenbezeichnungen sagen sollen weiß ich leider nicht 🙂 Für uns hat Wolfram gesprochen. Armer Kerl! Da ist er schon der einzige Redner mit geringen Japanischkenntnissen und dann muss er auch noch als letzter reden. Herr Yamamura hat mit ihm die ganze Woche über geübt und ich finde er hat sich auch sehr tapfer geschlagen! Leider hat der ganze Saal während der Reden gequatscht, was nicht sicherlich für die Redner nicht sehr angenehm war.

Am krassesten war definitiv der Typ von der Stanford. War mit Sneakern und kurzer Hose erschiehnen und kam mit Bierglas und zerfleddertem Zettel auf die Bühne… Wow. Er hat sich hals Halbblut vorgestellt, Vater Amerikaner, Mutter Japanerin. Tja, die Sprache mag er von der Mutter haben, das Benehmen aber bestimmt nicht. Erschütternd.

Dann war nochmal kurz Zeit um ein wenig zu quatschen, einen Kaffee oder einen Sake zu trinken und dann wurden wir auch schon direkt wieder rausgeschmissen. Um 20:30 war das angekündigte Ende der Veranstaltung. Ich weiß ja noch nicht, ob ich das gut oder schlecht finde, dass bei japanischen Veranstaltungen das Ende schon vorher bekannt ist 🙂

Wir hatten es zum Ende hin tatsächlich noch geschafft den einen oder anderen ausserhalb unserer Gruppe kennen zu lernen. Zum Beispiel einen Chinesen, der schon was länger an der Doshisha studiert. Der hat sich angeboten mit uns ein wenig Japanisch zu üben. Finde ich klasse 🙂 Mal sehen was daraus wird. Seine Karte habe ich auf jeden Fall – ich muss mir glaube ich auch schnell mal welche machen lassen.

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Goethe Institut

Heute ging es nach dem Unterricht zum Goethe Institut Kyoto. Der noch-Institutsleiter, gerade mitten in den Umzugsvorbereitungen nach Damaskus, empfing uns zu einem Plausch über das Goethe Institut, Kyoto, die Vertretung Deutschlands in Japan und Japan im Allgemeinen. Ein sehr sympathischer, Weltbereister Mann. Er hat uns total viel über seine Japan-Erfahrungen erzählt, das leben in Kyoto, die Situation des Goetheinstituts und auch über seinen Lebensweg. War wirklich spannend. Ich habe nur leider seinen Namen vergessen 😉

Im Goetheinstut findet auch einmal die Woche ein deutscher Gesprächskreis für deutschinteressierte Japaner statt. Mal sehen, vielleicht sollte ich da wirklich mal vorbeigehen. Das Problem ist nur, dass das immer freitags ist und wie ja freitags unseren Ausflugstag haben. Da werde ich vermutlich regelmäßig zu spät nach Kyoto zurückkehren, um da noch hin zu gehen.

Ansonsten ist das aber eine gute Anlaufstelle um zum Beispiel deutsche Tageszeitungen oder Magazine zu lesen. Man kriegt hier ja doch nicht so wahnsinnig viel von zuhause mit 😉

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Kyo Odori

img_2639.JPGHeute hatten wir eine kleine zusaetliche Rahmenveranstaltung: Ein Besuch beim Kyo Odori. Das ist sozusagen die kleine Schwesterveranstaltung der Miako Odori. Das ist eine Tanzauffuehrung von Geikos und Maikos (also von Geishas), die einmal im Jahr aufgefuehrt wird.

Wir haben total guenstige Karten fuer eine Nachmittagsveranstaltung bekommen. Am Tag wirkt Gion zwar bei weitem nicht so geheimnisvoll wie nachts, aber es ist trotzdem total aufregend 🙂

Im Theater wurden wir erstmal in einen Teesaal gefuehrt. Dort konnte man zwei Maikos bei der Zubereitung von Matcha zusehen waehren einem eine kleine Suessigkeit und eine Schale Tee gereicht wurde. Den Teller, auf dem die Suessigkeit lag, durften wir behalten. Anschliessend ging es in den Theatersaal. Ich sass ganz am Rand, direkt neben dem Nebeneingang. Von da aus war die sicht auf die Buehne zwar nicht so toll, aber ich konnte mir die Shamisenspieler und die vorbeihuschenden Geishas von ganz Nah ansehen.

img_2659.JPGDie Gesaenge habe ich leider praktisch gar nicht verstehen koennen, aber es war total schoen anzusehen. Die Kostueme waren toll – vorallem die von zwei Goettern. Und das Finale war definitiv die beste Szene: die ganze Buehne voller Geishas in prachtvollen Kimonos, alle in den gleichen harmonischen Bewegungen. Ich habe zwar keine Ahnung von japanischem Tanz, aber ich weiss wie schwer es ist die Armbewegungen von mehr als 3 Personen zu synchronisieren. Das war absolut perfekt! Mir ist nicht eine kleine Abweichung aufgefallen. Wirklich klasse.

Ganz viele Fotos findet ihr in meinerGallery

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Ostern in Japan

Bisher scheint die japanische Suesswarenindustrie Ostern noch nicht als neuen Absatzmarkt fuer sich entdeckt zu haben. Auf jeden Fall ist Ostern hier anscheinend noch unbekannt. Meine Mutter hatte mir in Deutschland noch ein Lindt Osterhaeschen mit Gloeckchen zugesteckt, dass es bis jetyt ueberlebt hat 😉 Ich bin Ostersonntag dann damit zum Fruehstueck gestiefelt und habe erstmal erklaert, dass heute Ostersonntag ist und man dann in Deutschland bunt bemalte Ostereier und Suessigkeiten im Garten versteckt. Noriko ist dann gleich nach dem Fruehstueck aufgesprungen und hat Eier gekocht, die ich dann mit Kazuki bemalt habe ^^ Ich habe allerdings etwas ueberzeugungsarbeit gebraucht um sie davon abzuhalten die Eier mit Eddings zu bemalen 😉 Wir haben uns dann auf Wachsmalstifte geeinigt. Niedlich, oder?

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Einkaufen auf japanisch

Inzwischen bin ich ja doch schon eine Weile hier und da muss man sich mit dem einen oder anderen eindecken. Also versucht man Einkaufen zu gehen. Erstes Problem: ein passendes Geschaeft finden. Das heisst, durch die gegen Laufen und ueberall mal reinlinsen – schilder oder gar Gelbe Seiten lesen geht einfach noch nicht. Wo faengt man da an? Naja irgendwo halt 🙂 Und wenn man glueck hat findet man ein passendes Geschaeft

Problem nummer zwei: ein passendes Regal finden. Hier geht man vor wie bei Problem Nummer eins, mit dem Unterschied, dass man die Warenkategorien betrachtet und versucht heraus zu kriegen, um was es sich handelt. Da kann es dann schonmal passieren, dass man fasziniert auf ein Regal starrt, eine Packung von „United Colors of Benetton“ betrachtet und dann feststellt, dass man gerade vor einem Kondom-Regal gelandet ist 🙂

Hat man dann die Warengruppe gefunden, so steht man immernoch vor dem Problem ein passendes Produkt zu waehlen. Ich habe zum Beispiel die Tage versucht Shampoo, Duschgel, Peeling, Q-Tips, Hustensaft und Muesli zu kaufen. Mhja, also das Peeling ist definitiv kein Peeling. Was es ist weiss ich immernoch nicht, aber es ist irgendein Gel fuer die Haut. Die Q-Tips sind anscheinend eigentlich fuer die Zaehne gedacht (was auch immer die damit machen), aber egal, sie erfuellen ihren Zweck 😉 und der Hustensaft ist hoffentlich wirklich fuer Husten gewesen *lach* Man ist hier halt einfach ein Analphabet!

Gestern habe ich versucht ein Prepaidhandy zu kaufen. Ich hatte mir vorher die Englischen Webseiten der Netzbetreiber hier angesehen und mich dann fuer Softbank entschieden. Gut, also ist Noriko mit mir zu Softbank gelaufen. Obwohl ich den Kerl gebeten hatte bitte langsam zu sprechen hat er wie ein Maschinengewehr seine Infos runtergerattert. Auf jeden Fall war die Kerninformation, dass wir Geraet und Karte im Kombini um die Ecke kaufen muessen. Alles klar. Losgestiefelt, gekauft. Ein Prepaidhandy und eine Aufladenummer. Alles klar. Damit es funktioniert muss das Geraet erst beim Betreiber registriert werden. Also haben wir mit der Verkaeuferin zusammen alles ausgefuellt, Kopien von meine vorlaeufigen Auslaenderregistrierung und meinem Reisepass gemacht und alles hingefaxt. Das Handy sollte eingeschaltet werden und nach 30 Minuten sollte eine Bestaetigung eintrudeln.

Die kam aber nicht. Es kam ein Anruf. Englisch sprach die Dame leider nicht (war ich froh, dass Noriko in der Naehe war…). Die ywei haben dann erstmal fuer mein Empfinden ewig telefoniert. Ergebnis: mein Pass sei nicht lesbar gewesen, wir muessen nochmal zu Softbank. Ja wie… Ok, also nochmal hin. Die haben dann wieder eine Kopie gemacht, und alles inklusive Handy dabehalten. Sollten wir 30 Min spaeter wieder abholen koennen. Wir waren etwa 2 Stunden spaeter wieder da – aber fertig waren sie nicht. Angeblich kann ich es heute abholen. Aber irgendwie habe ich da kein gutes Gefuehl bei… *nerv-nerv*

Da bin bin ich ja schon ganz stolz auf mich, dass ich in einem 5-stoeckigen Buchladen ohne nachfragen zu muessen sowohl die Reisefuehrer fuer Japan und Kyoto als auch Japanischbuecher fuer Auslaender und Kinderbuecher gefunden habe! Wo ich dann auch gleich fuer etwa 70 Euro zugeschlagen habe 😉

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Mein erster Omiyage

Noriko und Kazuki waren Montag im Universal Studios Japan Vergnüngungspark in Oskaka. Scheint nett zu sein, vielleicht sollte ich da auch mal hin 🙂

OmiyageAuf jeden Fall haben sie mir ein Omiyage mitgebracht – mein allererstes 😉 Mit dem Kommentar, das würde wir ich aussehen. Muss ich mir da jetzt sorgen machen? *g*

Übringens: In dem Park wird eine kurzversion von WICKED dem Musical gespielt 😉 Irgendwie fühle ich mich von dem Musical momentan fast schon verfolgt – schönen Gruß an Billie *g*

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Erster Unterrichtstag

Ich bin in der Gruppe „Ost“ gelandet, sozusagen der Strebergruppe 😉 Zusammen mit Wolfram, Kristina, Christian, Ulrich und Annika. Heute war der erste Unterrichtstag und ich habe natürlich gleich den absoluten Fauxpas begangen und bin zu spät gekommen… Bei meiner Gastfamilie gehen die Uhren falsch! Sowohl mein Wecker, als auch die Uhr im Wohnzimmer gehen nach… Deswegen habe ich dann leider meinen Zug verpasst – vielleicht um 30 Sekunden *ärger*. Da ich dann mit dem Lokalzug fahren musste war ich etwa 10 Minuten zu spät. Sehr blöd. Morgen muss ich früher los! Und meinen Wecker richtig stellen!

Fünf von neun Unterrichtsstunden werde ich bei Herrn Yamamura haben, den wir heute kennen gelernt haben. Ein Japaner mit Auslandserfahrung, dass man vorallem an der Gestik 😉 Er spricht die ganze Zeit mit uns Japanisch und läßt nur hin und wieder ein paar Wörter auf Englisch fallen. Wir dürfen kein Wörterbuch benutzen und uns möglichst nur auf Japanisch untereinander helfen.

Wir wurden also heute in erster Linie zugetextet. Dann haben wir Grammatikübungen gemacht um zu sehen wie weit wir sind. Und gezählt haben wir. Vorwärts, rückwärts, rauf und runter. kyuusenkyuuhyakukyuujuukyuumankyuusenkyuuhyakukyuujuukyuu = 99999999 (wenn ich mich nicht irgendwo vertippt habe 😉 Und dann rückwärts immer wieder was abgezogen… diese 10.000-Schritte im Japanischen bringen mich total durcheinander.

Zwei Stunden hintereinander sind ganz schön anstrengend und mir raucht der Kopf auch ordentlich. Mag aber auch daran liegen, dass ich gerade eine dicke Erkältung ausbrüte. Ich glaube ich muss die Klimaanlage mal nachts durchlaufen lassen. Es wird einfach zu kalt in dem Zimmer… Ich muss mich gleich erstmal auf die Suche nach vernünftigen Taschentüchern machen. Bisher habe ich nur so dünne Tüchlein gefunden, die wir höchstens zum Abschminken benutzen würden 😉 Aber ich fürchte was besseres gibt es gar nicht…

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