25.7. Alpen Route

Die Alpenroute ist eine komplett durchorganisierte Reisestrecke quer über die japanischen Alpen. Sie fängt in Toyama an und geht bis Shinano-Omachi – zwischendrin liegt liegt der Berg Tateyama, einer 3000er, auf dem man dann 1-3 Stunden Wandern kann.

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Die Mode von Kyoto

Angeblich unterscheidet sich die Mode Kyotos ziemlich von der Osakas oder Tokyos. Das kann ich nicht beurteilen, ich kenne bisher nur Kyotos. Und die finde ich schräg. Nicht schräg im Sinne von verrückt, sonder eher seltsam.

Fangen wir bei den Schuhen an. Die meisten Japanerinnen tragen ziemlich hohe Schuhe – aber können nicht wirklich drauf laufen. Die meisten gehen ziemlich schräg nach aussen, was noch schlimmer wird, wenn die Absätze anfangen sich abzulaufen. Ausserdem passen sie häufig nicht richtig, sind tendetiell eine Nummer zu groß.

Hosen und Röcke werden gerne kurz getragen – aber darunter zieht Frau gewöhnlich eine Leggins mit Spitzen an. Darüber kommt eine ziemlich weite Bluse, die mich immer sehr an Schwangerschaftsmode erinnert. Häufig unter Der Brust nochmal abgesetzt, was die ballonartige Form der Blus noch verstärkt.

Als Handtasche tragen die meisten Papiertüten mit sich rum. Tüten, die sie irgendwann mal in einer Boutique bekommen haben. Bevorzugt also teure Marken. Teilweise sieht man ihnen an, dass sie schon ziemlich alt sein müssen. Teilweise sehen sie aus wie neu. Dadrin befindet sich dann ein Arsenal an Kosemtikartikeln (mindestens Makeup, ein großer Spiegel, Maskara und eine Wimpernzange), ein Handtuch und eine flasche Wasser o.ä. Anders ausgedrückt: Die Tüte ist voll bis oben hin. Aber wird immer am Ellenbogen getragen!

Ein nicht unerheblicher Teil der Japanerinnen ist extrem Lichscheu. Sie wollen nicht braun werden. Also laufen sie bei Regen mit Regenschirm, bei Sonne mit Sonnenschirm herum. Ganz empfindliche tragen dazu noch Ellenbogenlange Handschuhe.

Bei den Männern sieht das deutlich Entspannter aus. Im Sommer sieht man viele Sandalenträger. Häufig T-Shirts und bequeme Hosen. Von Büroarbeitern natürlich abgesehen. Die tragen natürlich Hemd, Hose, Krawatte und schwarze Lederschuhe.

Dinge die es mehr/weniger gibt als ich dachte

Nach ein paar Monaten mal ein Review zu Dingen, die es mehr oder weniger gibt, als ich dachte.
Dinge, die ich häufiger gesehen habe, als erwartet:

  • Friseure (unfassbar viele!)
  • Bäckereien (aber fast nur mit süßen Teilchen, die mir viel zu viel Sahne enthalten.
  • öffentliche Toiletten (gibt es praktisch immer und überall)
  • Kimonos (gehört doch noch deutlich mehr zum Alltag, als ich dachte)
  • Deutsche Autos (vorallem VW und BMW)

Dinge, die ich seltener gesehen habe, als erwartet:

  • Notebooks (insbesondere an der Uni so gut wie gar keinen)
  • Nintendo DS/PSP/o.ä.
  • Hochhäuser (gibt es zumindest in Kyoto ziemlich wenig)
  • Cosplay (aber ich war auch noch nicht in Tokyo 😉
  • weniger gesehen, mehr getrunken: guten Tee (gerade die Automatentees schmecken mir so gut wie gar nicht…)
  • Menschen, die im Zug Zeitung lesen (angesichts der Verkaufszahlen hatte ich mit deutlich mehr gerechnet)
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22.7. – Herbergenwechseln und Mückenplage

Weil ich dummerweise eine Nacht zu wenig im K’s House gebucht hatte mussten wir heute die Herberge wechseln – auf in meine erste japanische Jugendherberge. Allerdings lagerten wir erstmal unser Gepäck bis zum Abend im Hostel ein und schlugen uns nach einem Frühstück richtung Inari durch. Dort war ich schonmal mit meinem Eltern – das ist der Schrein mit den vielen, vielen roten Toren (Torii).

Offensichtlicherweisewar hier gerade ein Festtag – der ganze Schrein war mit Laternen und Schriftbändern geschmückt. Es waren deutlich mehr Besucher unterwegs und auf am Hauptschrein wurden Reinigungsrituale durchgeführt – inklusive Tänze der Schreindienerinnen. Sehr hübsch 🙂

Wie begannen dann den Berg zu besteigen – immer wieder von Fotografierpausen unterbrochen – und gingen dann rechts um den See herum. Das war wohl ein Fehler *g* Dort gibt es zwar ienne Weg und wie kamen im Endeffekt auch oben auf dem Berg an, aber mit einem riesigen Umweg, der quer durch die Wälder führte. Das war an und für sich total interessant und schön, aber wir hatten vergessen Mückenspray einzupacken… Mit dem Ergebniss, dass wir anschließend voller Mückenstiche waren. *juck-juck*

Wir konnten viele Japaner bei ihren Opfergaben und Ritualen beobachten. Dadurch war es nicht nur ein anstrengender, sonder auch ein interessanter Ausflug 🙂

Im Anschluß fuhren wir weiter nach Süden bis Uji und besuchten den Biyouin, ein weiteres Weltkulturerbe 😉 Ursprünglich stand auf dem Gelände eine Villa der Familie Fujiwara, wurde aber später zu einem Tempel umgebaut. Hier soll auch der Schauplatz des Genji-Monogataris sein, des ältesten Romans der Welt.

Im moment wird die Phoenixhalle, das Kernstück des Tempels, restauriert. Viele der Kernelement kann man sich deswegen gerade ganz aus der Nähe in einem eigens angelegten Museum betrachten. Die Halle selbst darf man dafür nicht betreten. Aber die Anlage selbst, mit See und Garten, war auf jeden Fall einen Besuch wert.

Zurück ging es wieder nach Kyoto, Gepäck abholen, Herberge suchen, einchecken und sich über das seltsame Haus wundern. Sowieso nach Männlein und Weiblein getrennte Schlafsäle, aber nur ein Badebereich im Erdgeschoss. Keine richtigen Duschen, nur ein japanisches Bad mit Waschnieschen.

Nun gut. Wir sind nochmal kurz in die Stadt gelaufen, wo wir eine niedliche Mini-Friedens-Demonstration von ungefähr 20 Mann beobachten konnten, die von etwa 15 Polizisten vo dem Verkehr „beschützt“ wurden. Sah irgendwie putzig aus 🙂
Unser Abendessen nahmen wir gemütlich am Kamo-Gawa (großer Fluss in Kyoto) sitzend ein. Ringum spielen verschiedene Leute Musik. Angenehme Temperaturen. Totale Urlaubsstimmung.

Aber wir waren platt *g* Ausserdem ist um 22:30 in der Jugendherberge „licht-aus“ angesagt. Ergo gingen wir bald zurück, versuchten uns am viel zu heißen japanischen Bad und gingen früh Schlafen.

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21.7.2007 – Drei Weltkulturerben an einem Tag

Ich hatte Annika versprochen auf jeden Fall noch mal zum Toji-Flohmarkt zu gehen, der jeden 21. eines Monats ist. Sie brauchte noch ein paar Mitbringsel und war schon auf Reise. Ich wollte noch mal nach Yukatas schauen. Letzteres war diesmal eher ein Reinfall, aber Ansonsten macht der Bummel über diesen Flohmarkt richtig Spaß!

Wir sind danach noch in den Garten und den Tempel des Tojis gegangen – Wahrzeichen Kyotos und Weltkulturerbe. Hübscher Einstieg 🙂

Weiter ging es zum Nishi Honganji. Weltkulturerbe Nummer zwei. Ich war kurz nach meiner Ankunft in Kyoto mit Annika und Elif eher zufällig im Higashi Honganji gewesen – der einen Block weiter östlich liegt. Aber zum Nishi Honganji hatte ich es noch nie geschafft. Sie sind sich durchaus recht ähnlich – aber das Tor vom Higashi gefällt mir besser.

Weiter ging es – mit einem kurzen Abstecher in die Uni Mensa – zum Ginkakuji, dem silbernen Pavillon und Weltkulturerbe Nummer drei für heute 🙂 Der Pavillon selbst ist nicht wirklich beeindruckend, aber der Garten ist sehr schön!

Zum Abschluss sind wir den Philosophen Weg hinunterspaziert, haben den obligatorischen Abstecher zum Yasaka Jinja gemacht und uns dann ins Vergnügungsviertel Kyotos begeben. Dort sind wir durch die Spielhölle des Round 1 gegangen und haben uns die ganzen kuriosen Videospiele angesehen, die die Japaner da so spielen. Von uns halbwegs bekannten Spielen mit Laserpistolen oder Trommeln-im-Takt-Hauen-Spielen bis zu vollkommen skurrilen Geldverschwendungsszenarien. Am interessantesten waren aber die Spieltische, an denen mit Sammelkarten gegen den Computer gespielt wurde. Erinnerte extrem an den Anime Yugi-oh – aber halt mit nichts ganz so viel 3D-Welt 😉

Dann ging es zurück in die Herberge um noch was zu mampfen und dann selig zu schlafen.

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20.7.2007 – Auszug und Ankunft

Irgendwie kam dann doch alles ziemlich schnell. Meine 42kg Gepäck brachte ich in drei Paketen zur Post. Mein Reisegepäck was nach wie vor zu schwer, aber zumindest vollständig verstaut. Zum Mittagesse war ich dann noch mal mit der ganzen Familie verabredet. Irgendwie waren sie total davon überrascht, dass ich schon danach aufbrechen wollte – auch wenn ich nicht weiß warum. Offizieller Auszugstag war schließlich der 20.7. Und sie wussten auch, dass Stefan an dem Tag anreisen würden. Warum sie also so überrascht davon waren, ist mich nicht klar.

Nach dem Essen habe ich noch mit Noriko einen Kaffee getrunken, Kazuki beim spielen mit den Seidenraupen zugeschaut und ein Stück Kuchen genascht (mit Müh und Not – ich war eigentlich schon seit einem Tag total appetitlos). Dann war’s Zeit. Ich packte meine Koffer eine Etage runter und stiefelte noch mal mit drei kleinen Abschiedsgeschenken ins Wohnzimmer. Ein Abschiedsbrief, mein Stoffhase, den Kazuki so oft stibitzt hat, dass ich beschlossen hatte ihn ihm zu schenken und ein Deutschlernbuch mit CD, damit sie mich auch ja mal in Deutschland besuchen kommen. Noriko wollte es gleich auspacken – na gut, gerne. Aber irgendwie konnte ich die Tränen dann doch nicht zurückhalten. War schon traurig. Dabei sehe ich sie doch noch mal. Ich bin mit Martin nämlich Anfang August noch zum Feuerwerk in Kameoka eingeladen.

Kazuki und Noriko brachten mich dann noch zum Bahnhof. Noriko wollte mir unbedingt beim Tragen helfen und brach fast unter der Last meines kleinen Rucksacks zusammen *g* Da bin ich dann aber auch ganz schnell verschwunden, bevor es noch trauriger wurde. Schade, dass sich Ichiro nicht richtig von mir verabschiedet hat. Aber vielleicht sagte er sich auch – die kommt ja noch mal.

Ich fuhr dann in die Stadt, noch mal zur Uni, um meine Reiseunterlagen auszudrucken. Dafür hatte ich auch nicht mehr viel Zeit, weil ich in die Herberge einchecken musste. Ich hatte ein Zimmer in K’s Hostel in Kyoto gebucht – leider versehentlich eine Nacht zu wenig… Die Herberge ist auf jeden Fall total super! Sauber, hell, freundliches Personal, super Ausstattung und dabei noch total preiswert! Insbesondere die große Küche neben der Rezeption hat mir gut gefallen. Ich werde in zwei Wochen noch mal zwei Nächte dort verbringen und freu mich auch schon drauf – nicht zu letzt, weil ich dann auch Martin bald wieder sehe 😉

Stefan kam mit zwei Stunden Verspätung in Osaka an und war deswegen auch erst spät am Abend in Kyoto. Da ich noch eine Bewerbung fertig machen wollte und es eh schon recht spät war hab ich ihn Duschen geschickt und wie sind dann nur noch was zu Essen holen gegangen. Dafür ging es früh ins Bett – war auch nicht verkehrt.

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24.7. Toyama

Toyama war im Prinzip nur ein Zwischenstop für die Alpenroute am nächsten Tag. Hier trafen wir auf Annika, die mit uns über die Berge ziehen wollte. Absolutes Highlight war unser Hotel *schwärm* Ein Toyoko-Inn, im Prinzip ein normales Businesshotel, aber mit toller Ausstattung. Ich teilte mir mit Annika ein Doppelzimmer mit einem riesigen Panorama-Fenster. Wir hatten alleine an unseren „Ladys-Set“s tierischen Spaß. Gesichtsmasken, Pflegetücher in Form des Gesichts (also mit Löchern für Augen, Mund und Nase), Gastgeschenke, weil wir übers Internet gebucht hatten und noch so der eine oder andere Schnick-Schnack. Und das für etwa 26 Euro pro Person!

Wir schmissen erstmal eine Waschmaschine an und suchten uns etwas zu essen. Annika führte uns dann noch zur Burg von Toyama (auch nur ein Nachbau. Und ja – es gibt verdammt viele Burgen in Japan). Und zum Abschluss tranken wir noch ein Bierchen an einem netten bunten Springbrunnen. Das war’s dann auch schon mit unserer Toyama Erfahrung 😉

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23.7.-24.7 Kanazawa

Um 6:40 war Morgenappell. Eine ältere Dame begrüßte das Haus mit einem kratzigen „Minasan, Ohayogozaimasu“ (Guten Morgen euch allen), gefolgt von der Wettervorhersage, dem Essensplan und ein paar Regeln des Hauses. Zu dem Zeitpunkt stand ich aber schon mit der Zahnbürste im Mund im Flur, wo der Waschbereich ist.

Nach einem kurzen Geburtstags-Telefonat mit Martin ging es zum Frühstück und dann weiter zum Auschecken. Spätestens um 9 Uhr wollte ich am Bahnhof sein um Tickets zu kaufen und dann nach Kanazawa zu fahren.

Kanazawa wurde 300 Jahre lang von den Maedas, dem zweit größten Clans Japans, kontrolliert und entwickelte sich so zu einem wichtigen Handels- und Kulturzentrum. Es ist eine typische Burgstadt mit vielen verwinkelten Gassen – was einem die Orientierung nicht gerade erleichtert 😉

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Erdbeben

Bevor ich allen Leuten einzeln antworte: Bei mir ist alles in Butter! Gestern (16.7.) war ein ziemlich Erdbebenreicher Tag:

15:37 Uhr (Stärke 5,6) in Niigata (Nordküste Honshus, etwa 400km weit weg)
16:00 Uhr (Stärke 3,9) in Niigata
16:32 Uhr (Stärke 3,4) in Niigata
16:54 Uhr (Stärke 3,6) in Niigata
17:24 Uhr (Stärke 4,7) in Nara, südlich von Kyoto (unter 50km)
18:19 Uhr (Stärke 4,3) an der Küste der Niigata Präfektur
21:08 Uhr (Stärke 4,5), an der Küste der Niigata Präfektur
23:18 Uhr (Stärke 6,6), im Meer vor der Nordküste, im Bereich der Kyoto Präfektur, aber über 150km weit weg)

Von Niigata habe ich auch nur durch die Medien erfahren. Als das Beben in Osaka war war ich gerade in im 5. Stock eines Kaufhauses und hab nichts mitbekommen. Das habe ich dann erst im Zug zurückt nach Kyoto gehört – da kam eine Durchsage die Erklärte, warum momentan alle Züge verspätung haben. Die werden bei Beben nämlich angehalten.
Das Beben Nachts habe ich auch nicht mitbekommen. Da saß ich entweder im Zug oder war noch am Bahnhof. Das war zwar gestern abend irgendwie komisch (jede Menge Leute standen vor den Zugangskontrollen und starten die Displays an, die nur wenig anzeigten. Unter anderem 3 mir nicht bekannte Kanjis), aber da gerade ist Gion Matsuri in Kyoto und deswegen ist eh Ausnahmezustand. Die Züge fuhren, mehr war mir egal 😉

Annika muss auf jeden Fall deswegen ihre Reiseplanung ändern, weil zur Zeit keine Fähren an der Nordküste Japans anhalten, weil wegen des Erdbebens anscheinend ziemlich viel zerstört ist. Laut japanischer Zeitung ist bei dem Atomkraftwerk, das wegen des Starken Bebens in Niigata (das Epizentrum war 14 km vom Kraftwerk entfernt) Notabgeschaltet wurde, radioaktives Wasser ausgetreten.

Das ist aber auch alles, was ich berichten kann. Ich habe selbst eigentlich nichts mitbekommen und hier ist auch sonst alles in Ordnung.

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28.5. – 31.5. Familienbesuch

Meine Eltern nahmen meinen Japanaufenthalt zum Anlass, sich dieses Land auch mal selbst anzusehen. Sie haben sich eine organisierte Rundreise mit Reiseführer gebucht, die in Kyoto endete und diese dann noch um einen Tag verlängert. Damit haben sie schon jede Menge Orte in Japan gesehen, zu denen ich erst noch hin will. Tokyo, Nikko, Kamakura, Hiroshima, Miyajima. Aber das schaffe ich auch noch 😉

Auf jeden Fall habe ich mit ihnen das volle Tourismusprogramm gemacht…

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