Erster Unterrichtstag

Ich bin in der Gruppe „Ost“ gelandet, sozusagen der Strebergruppe 😉 Zusammen mit Wolfram, Kristina, Christian, Ulrich und Annika. Heute war der erste Unterrichtstag und ich habe natürlich gleich den absoluten Fauxpas begangen und bin zu spät gekommen… Bei meiner Gastfamilie gehen die Uhren falsch! Sowohl mein Wecker, als auch die Uhr im Wohnzimmer gehen nach… Deswegen habe ich dann leider meinen Zug verpasst – vielleicht um 30 Sekunden *ärger*. Da ich dann mit dem Lokalzug fahren musste war ich etwa 10 Minuten zu spät. Sehr blöd. Morgen muss ich früher los! Und meinen Wecker richtig stellen!

Fünf von neun Unterrichtsstunden werde ich bei Herrn Yamamura haben, den wir heute kennen gelernt haben. Ein Japaner mit Auslandserfahrung, dass man vorallem an der Gestik 😉 Er spricht die ganze Zeit mit uns Japanisch und läßt nur hin und wieder ein paar Wörter auf Englisch fallen. Wir dürfen kein Wörterbuch benutzen und uns möglichst nur auf Japanisch untereinander helfen.

Wir wurden also heute in erster Linie zugetextet. Dann haben wir Grammatikübungen gemacht um zu sehen wie weit wir sind. Und gezählt haben wir. Vorwärts, rückwärts, rauf und runter. kyuusenkyuuhyakukyuujuukyuumankyuusenkyuuhyakukyuujuukyuu = 99999999 (wenn ich mich nicht irgendwo vertippt habe 😉 Und dann rückwärts immer wieder was abgezogen… diese 10.000-Schritte im Japanischen bringen mich total durcheinander.

Zwei Stunden hintereinander sind ganz schön anstrengend und mir raucht der Kopf auch ordentlich. Mag aber auch daran liegen, dass ich gerade eine dicke Erkältung ausbrüte. Ich glaube ich muss die Klimaanlage mal nachts durchlaufen lassen. Es wird einfach zu kalt in dem Zimmer… Ich muss mich gleich erstmal auf die Suche nach vernünftigen Taschentüchern machen. Bisher habe ich nur so dünne Tüchlein gefunden, die wir höchstens zum Abschminken benutzen würden 😉 Aber ich fürchte was besseres gibt es gar nicht…

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Seltsame Dinge

Eigentlich soll man ja direkt alles aufschreiben, was man seltsam findet, wenn man nach Japan kommt, weil man sich da so schnell dran gewöhnt. Also mal ein paar Dinge, die ich hier seltsam finde.

  • Pingende Ampeln

    Hat man zwar schon oft von gehört und auch schonmal im Fernsehen gesehen, aber irgendwie kann ich mich an die Dinger immer noch nicht gewöhnen. Die einen Ampeln zwitschern, wenn sie grün sind, die anderen spielen eine Melodie, die nächsten pingen einfach vor sich hin. Echt seltsam.
    Für Bahnsteige gilt übrigens praktisch das gleiche. Die pingen oder spielen eine Melodie, wenn der Zug einfährt

  • Pingende U-Bahnausgänge und Toilettenhäuschen

    Das ist noch seltsamer. Wenn man über die Hauptstraße von Kyoto läuft hört man immer wieder mal ein „piep-pöhp“. Dann läuft man gerade an einem U-Bahn-Zugang vorbei. Seltsamerweise klingen die Toilettenhäuschen im Park des Kaiserpalastes praktisch genauso. Angenommen das soll eine Orientierungshilfe für Blinde sein, wie unterscheiden die dann das eine vom anderen? 😉

  • Stöckelschuhe

    Japanerinner sind klein und wollen größer sein. Ok, alles klar. Aber mir tun die Füße schon vom Zusehen weh 😉 Hier laufen total viele Frauen auf extrem hohen Schuhe mit Pfennigabsatz herum. Und das sieht vielleicht aus, wie die darauf stehen/gehen… Überhaupt haben viele Frauen eine komische Fußstellung. So nach innen gedreht – sieht manchmal so aus als ob sie gleich über die eigenen Füße stolpern müssten. Naja und so gehen sie dann teilweise auch 😉

  • Toiletten

    Von den High-Tech-Toiletten haben sicher schon die meisten gehört. Ich hatte auch eigentlich hauptsächlich mit solchen und normalen westlichen Toiletten gerechnet. Sibylle hatte mich ja schon vorgewarnt, dass es in Schulen vor allem Hockklos gegeben hätte. Mhja, die gibt es immernoch. Und zwar deutlich mehr als mit lieb ist – ich finde die doch sehr unangenehm. Das erste und letzte Mal habe ich solche Toiletten im türkischen Hinterland gesehen. Wer rechnet denn damit, dass das die übliche öffentliche Toilette in Japan ist? In U-Bahnstationen, in Tempeln, an der Uni. Das einzige was einen da retten kann ist die Flucht auf die Behindertentoilette.
    Und auf fast jeder Toilette sucht man auf’s neue den Spühlmechanismus. Mal geht sie von allein, mal muss man was drücken, mal irgendwo die Hand davor halten oder den Hebel hinterm Deckel drücken.

  • Waschbecken

    Japaner haben ja teilweise doch einen ziemlichen Waschfimmel, aber an den Waschbecken könnte ich manchmal verzweifeln 🙂 Jedes mal aufs neue suchen, wie man denn nun an sein Wasser kommt. Hebel hoch oder runter drücken? Bewegungsensor? Selbstausdrehender Hahn? Wo kommt wie die Seife raus?
    Und damit es nicht langweilig wird gibt es gewöhnlich keine Handtücher. Manchmal gibt es Lufttrockner. Deswegen schleppen Japaner anscheinend alle ein kleines Handtuch mit sich herum. Sowas muss ich mir wohl auch noch besorgen – ich steh immer total blöd mit meinen nassen Händen herum 😉 Und das in einem Land, dass sich sonst für keine Müllproduktion zu schade zu sein scheint…

Die ersten Uni-Tage

Sonntag war nicht wirklich viel los. Den Morgen habe ich im Prinzip in meinem Zimmer verbacht und Nachmittags habe ich mal versucht in Kaneoka zu orientieren. Ist doch ganz schön groß – aber auch ziemlich häßlich. Ist halt ein Vorort-Städtchen, aber ich glaube mit 100.000 Einwohnern, oder so. Abends habe ich dann nochmal Kanjis und Vokabln gelernt, denn für Montag war ein Test angesetzt.

Und so ging die Uni dann halt direkt mit einem Hammer los: erst eine mündliche Prüfung, in der wir uns vorstellen sollten und halt ein paar Fragen gestellt bekommen haben (Was wir am Wochenende gemacht haben, wie wir es in Japan finden, wie wir zur Uni kommen, etc.). Dann war Mittagspause, die ich zum Kanji-Lernen verbraten habe und anschließend eine schriftliche Prüfung. Erst 45 Minuten Kanji-Prüfung und dann 60 Minuten Grammatik-Prüfung. In der nebenbei ein paar Sachen abgefragt wurden, die wir noch gar nicht hatten. Die Prüfung war ganz schön anstrengend… Danach hab ich erstmal einen Kaffee gebraucht! Auf dem Campus hat gerade erst eine San Francisco Coffee Company aufgemacht, da gab es das Eröffnungsangebot zwei Kaffee zum Preis von einem, wo Annika und ich uns erstmal drüber hergemacht haben 😉 Das war dann allerdings auch unser erster richtiger Kaffee, seit dem wir in Japan sind. Stark. Heiß. Und wach machend. Puh 🙂

Anschließend sind wir zum Kyoto-Budo-Center gelaufen. Einem Zentrum für Kampfsportarten. Annika, Elif und Acun wollten sich dort umsehen, weil sie in Kyot gerne Aikido, Judo bzw. Kendo machen wollen. Das kann man da tatsächlich auch als Ausländer 😉 Aber igendwie kann ich mich nicht so ganz dazu durchringen auch etwas anzufangen. Zumindest noch nicht?

Am Dienstag gab es dann eine Campusführung. Einmal quer durch die Gebäude „Da ist der Supermarkt, dort die Mensa, hier kriegt ihr euren Internetzugang. Viel Spaß!“ Stark verkürzt natürlich, aber so wahnsinnig viel gebracht hat es mir nicht. Unsere Klausuren sind inzwischen anscheinend ausgewertet, denn wir sind in zwei Gruppen aufgeteilt. So wie es aussieht wurden wir nach Leistungsstand aufgeteilt, finde ich eigentlich etwas schade. Wir sind doch so schon so wenige und bisher konnte man die etwas langsameren gut mitziehen – immerhin haben die dann auch jemanden zum Fragen. Das ist jetzt natürlich nicht mehr so ganz der Fall. Finde ich schade, aber nun ja.

Tja, und heute habe ich den halben Nachmittag verbracht mein Uni-WLAN zum laufen zu kriegen. Spannende Sache sage ich euch… Wir haben zwar ein 200 Seitiges Handbuch bekommen – aber eben nur auf Japanisch… Und der Großteil beschreibt eher die zur Verfügung stehende Software. Ich hatte zwischenzeitlich einen Zettel mit einem Hinweis auf einen VPN-Client gesehen und mir die Domain gemerkt. Den habe ich dann tatsächlich auch recht schnell mittels eines Uni-PC auf meinen USB-Stick bekommen, aber das größere Problem war es, eine Verbindung mit meinem Notebook zu erstellen. Ich sah das Netz und hatte meine Zugangsdaten – aber keinen Netzwerkschlüssel! Wo zur Hölle ist der? Nach zwei Stunden wildem Handbuchblättern habe ich ihn dann klein in einem LAN-Flyer gefunden. „Doshisha“. Das war zu einfach… Und auch hoch sicher, nicht wahr? Naja, egal… Hauptsache endlich eine Verbindung! Anschließend muss man sich immer über eine Webseite zum Netzwerk einloggen – und fliegt dann alle 10 Minuten wieder raus… Sehr nervig! Und Mails kann ich auch nur über den SMTP-Server der Uni verschicken. Blöderweise kriege ich meinen VPN-Client auch noch nicht zum laufen, den brauche ich nämlich gar nicht für die Verbindung… Ich muss schauen wo hier die LAN-Arbeitsplätze sind. Vielleicht geht das besser? Die nerven auf jeden Fall mit ihren Sicherheitsbestimmungen 😉

Nachdem mehrere Gefragt haben, wie ich hier denn eigentlich online gehen: Am Bahnhof von Kaneoka gibt es ein Vergnüngungszentrum mit Karaoke, Billard, Dart, Manga-Cafe und eben Internetboxen. Gezahlt wird nach Aufenthaltsdauer. Wahlweise im Halbstundentakt oder als Paket (3 bzw 5 Stunden). Dazu gibt es Freigetränke. Eigentlich ganz nett – auf dauer natürlich nicht wirklich preiswert, aber hauptsache internet!

Morgen beginnt dann der normale Unterricht. Lassen wir uns überraschen 😉

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Sudoku

Eigentlich kann einem das keiner glauben. Ich war heute recht spät zuhause und hab deswegen alleine zu abend gegessen. Noriko und Kazuki waren im Bad als ich nach hause kam, also habe ich mir was zu lesen mit an den Tisch genommen. Den Stern, den ich mir am Flughafen noch als Fluglektüre gekauft hatte und dann doch nicht angerührt hatte 😉

Noriko war neugierig und fragte ob sie sich die Zeitschrift mal ansehen darf. Klar, nur zu. Ob es ein Frauenmagazin sei. Ähm, ne, das nun wirklich nicht. Aber wie erklärt man den Stern auf Japanisch? Noch dazu wenn man schon hundemüde ist? *g* Keine Chance. Aber egal. Am Ende gab es eine Seite mit Sudokus. Da hatte ich mit einem überraschten Lachen gerechnet, aber nein. Noriko kannte keine Sudokus. Noch nicht mal den Namen!

Also stand ich mit zwei Japanern in der Küche und versuchte ihnen zu erklären wie man ein japanische Zahlenrätsel namens Sudoku löst… Das glaubt einem doch keiner!

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Fahrkarten und Arashiyama

Meine Gastmutter verabschiedete mich mit den Worten – steh auf, wann du willst. Ja gut, habe ich versucht 😉 In meinem Zimmer gibt es nur eine Klimaanlage, keine Heizung und mein Bett steht neben einem großen Fenster zu einem Balkon. Es ist heute Nacht nochmal ordentlich abgekühlt, so dass es auch in meinem Zimmer recht frisch wurde – insbesondere am Bett. Ich hatte aber die Klimaanlage ausgeschaltet, weil sie mir zu laut ist – mhja, war ein Fehler, mir ist dann irgendwann nicht mehr warm geworden, obwohl ich zwei Futons habe. Aber irgendwie sind die zu schmal – irgendwo kam immer kalte Luft rein 😉 Vielleicht bewege ich mich auch zu viel. Auch an das Kopfkissen muss ich mich noch gewöhnen. Das ist ziemlich hart und gibt nicht nach – scheint irgendein Granulat drin zu sein. Dementsprechend bin ich heute Nacht mehrmals wach geworden und habe dann irgendwann doch die Klimaanlage wieder eingeschaltet. Um 9 habe ich mich dann aus dem Bett gequält. Ich wollte dann doch nicht zu spät zum Frühstück kommen. Natürlich hatten die anderen schon alle gegessen und ich wurde ganz neugierig bei der Zubereitung meines Frühstücks beäugt. Müsli, Apfel, Kiwi, Orange – was gerade angeschnitten da war – dazu Yoghurt, Honig und Milch. Praktisch mein übliches Frühstück aus Tübingen. Das wurde dann von „sugoi“ und „oishisou“ begleitet *g*

Nach dem Frühstück habe ich versucht ein wenig Vokabeln zu lernen – wir werden am Montag getestet… Weit gekommen bin ich aber nicht *schulterzuck*

Kurz nach zwölf bin ich dann mit Noriko und Kazuki zum Bahnhof von Kaneoka gegangen. Dort hat Noriko mir beim Kauf meiner ersten Monartsfahrkarte geholfen. Kurz darauf kamen – wie verabredet – Annika und ihr Gastvater Takeshi. Annika hat dort auch ihre Monatsfahrkarte gekauft und ihr Vater hat sie in die Obhut von Noriko gegeben. Zusammen sind wir dann zum Bahnhof Kyoto gefahren – sozusagen unsere kommende tägliche Fahrt zur Uni. Dort trafen wir auf Annikas Gastmutter Yuuko und deren Tochter Mayu. Kazuki und Mayu waren ab da praktisch nicht mehr zu bändigen – die zwei sind echt süß. Mayu hat ihren Freund total unter ihren Fittichen. Wenn sie Annika bei der Hand nimmt, nimmt Kazuki mich bei der Hand. Wenn sie sich an Annika anlehnt, lehnt er sich an mich an *g*

In Kyoto haben wir dann eigentlich nur unsere Monatskarten für die U-Bahn gekauft. Diese Formulare sind echt der Hammer *Angst* Ich habe mir direkt die Formulare für nächsten Monat eingepackt, damit Noriko mir nächsten Monat von zuhause aus helfen kann… Dann sind wir sofort wieder in den Zug eingestiegen und nach Arashiyama gefahren. Das liegt in etwa auf halben weg zwischen Kaneoka und Kyoto.

In Arashiyama sind wir in den Iwatayama Affen-Park gegangen. Dort gibt es freilebende japanische Affen – die mit den roten Gesichtern. Oben auf dem Berg gibt es eine Fütterungsstation, in die die Besucher hineingehen und von innen die Affen füttern dürfen. Seltsame Sachen: die Menschen sind im Käfig, die Affen draußen 🙂

Zurück in Arashiyama haben wir uns noch einen Snack gegönnt: Takoyaki, kleine Teigbällchen gefüllt mit Tintenfisch. Nicht ganz mein Geschmack, aber essbar 😉 Annika fand sie auf jeden Fall toll.

Mit dem Essen machen sie mich hier sowieso noch ziemlich wahnsinnig, denn kaum zuhause gab es schon Abendessen – Tonkatsu (japanisches Schnitzel), Fritten, Reis, Salat und Misosuppe. Wer soll das denn alles essen?! Kazuki futtert bald das doppelte von mir – und der ist gerade mal 6 Jahre alt 🙂

Abends habe ich mir noch mit der ganzen Familie Fotos aus Deutschland angesehen, die ich auf dem Notebook habe. Puh.. mir gehen andauernt die Vokabeln aus, aber ich habe es heute mal ohne Wörterbuch versucht und eigentlich ging es sogar ganz gut. Nur eins hat Noriko absolut nicht verstanden. Die Geschichte vom Tübinger Brotzimmer. Es gibt auf dem Tübinger Marktplatz ein Haus, von dem ein Zimmer nicht mehr von diesem Haus aus betretbar ist, weil es zu einer Hungersnot an den Besitzer des Nachbarhauses übergegangen ist. Im Tausch gegen Brot. Da wurde dann halt eine Wand versetzt und nun gehört das Zimmer zum Nachbarhaus, auch wenn es räumlich im anderen Haus liegt. Das habe ich ihr nicht erklären können. Selbst Braunkohletagebau habe ich hinbekommen…

War auf jeden Fall ein anstrengender Tag. Aber es ist toll, dass Annikas und meine Familie so gut befreundet sind 🙂 Wir müssen zwar aufpassen, dass wir nicht zu viel Deutsch zusammen sprechen, wenn die Japaner dabei sind, aber am Anfang ist das sicherlich ok. Wir greifen uns ja vorallem gegenseitig under die Arme was das Verstehen und Sprechen angeht.

Übrigens sind die Monatsfahrkarten ziemlich teuer. Etwa 100 EUR insgesamt – und das jeden Monat. Die Fahrt dauert etwa 25 Minuten mit dem Zug, dann umsteigen und nochmal etwa 15 Minuten mit der U-Bahn. Mal sehen, wann ich immer los muss. Aber ich bin ja nicht alleine – Annika steigt schon zwei Haltestellen vor mir in den Zug ein.

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Einführungsveranstaltung und Gastfamilienübergabe

Heute war unser erster großer Tag. Annika und ich sind extra früh aufgestanden, damit wir halbwegs zeitig fertig sind. Das waren wir dann auch tatsächlich 😉 Es war kaum 10 durch, als wir nochmal in der Lobby unsere Mails gecheckt und ausgecheckt hatten. Annika hat dann versucht Acun ausfindig zu machen. Acun und seine Freundin Doro wollten eigentlich mit uns Frühstücken, wir hatten uns dann aber überlegt früher zum Campus zu fahren und dort was zu essen. Annika ist dann mal bei allen klopfen gegangen und hat dem Rest unsere Kaffeepläne mitgeteilt 😉

Bepackt mit unseren schweren Koffern ging es dann per U-Bahn eine Haltestelle bis Imadagawa. Ich weiß zwar immernoch nicht, ob es nicht vielleicht doch einfacher gewesen wäre, die Koffer ebenerdig bis dahin zu schleppen statt sie die Treppen zur U-Bahn hoch und runter zu zerren, aber egal 🙂 Wir haben den Krempel dann in der Bibliothek vom Zentrum abgestellt und haben uns einen Kaffee erjagt. Bis dahin war es dann doch schon fast 12 Uhr und die meisten haben sich gleich ihr Mittagessen einverleibt. Mir persönlich wurde von dem Geruch in der Mensa leider eher etwas schlecht, aber das liegt wohl eher an meiner aktuellen Appetitlosigkeit.

Um 13 Uhr ging dann die Einführsveranstaltung los, im Gästehaus. Alle schön raus aus den Schuhen und rein in die bereitstehenden Pantoffeln. Hihi 🙂 Uns wurden ein paar Infos zum Programm und zum Stundenplan etc. gegeben. Erster Schock: wir werden am Montag geprüft. Zweiter Schock: wir werden in zwei Lerngruppen aufgeteilt. Dritter Schock: wir werden nicht mit dem bisherigen Lehrbuch weiterarbeiten sondern steigen auf Minna no Nihongo um…

Der Stundenplan sieht sehr aufgeräumt aus: montags bis donnerstags haben wir Unterricht, immer von 9 bis 12:15, montags zusätzlich nochmal von 13:15 bis 14:45 Uhr. Freitags ist Rahmenprogrammtag, da werden wir unsere Ausflüge machen. Stadtspaziergang, Ausflug nach Nara, Ausflug nach Himeji, Besuch der Ura-Senke, Besuch einer Teefabrik in Uji, Besuch des Katastrophenschutzzentrums, Besuch einer Grundschule, Ausflug zum Takao-San. Das ist zumindest geplant, aber da kann sich noch was ändern.

Gegen 16 Uhr kamen dann die Gastfamilien an. Wir wurden jeweils gegenübergesetzt und sollten uns der Reihe nach jeweils der Gruppe vorstellen. Annikas Familie und meine wohnen nicht weit auseinander und sind auch noch gut befreundet – das find ich super 🙂 Da werden wir uns sicherlich häufiger gesehen. Ganz davon abgesehen, dass wir auch zusammen zur Uni fahren werden.

Nach einigem geplänkel fuhren wir dann jeweils mit den Familien nach hause. Das war eine ganz schön lange fahrt *puh* mit dem Zug werde ich auch eine knappe Stunde unterwegs sein. Es ging durch einen kleinen Pass zwischen den Bergen immer weiter raus – hier sieht man sogar schon Reisfelder und ziemlich viele nicht gerade kleine Berge. Meine Familie wohnt in einem dreistöckigen Haus. Unten ist der Laden, dann kommt die „hauptetage“ und unterm Dach wohne ich. Ziemlich großes Zimmer, normales Bett, Fernsehr, Schreibtisch, niedriger Tisch mit Sitzkissen und eine Kommode für meine Sachen. Ach ja – und eine Klimaanlage, die ich auch als Heizung nutzen muss. Meine Gastmutter hat mich total erstaunt angeschaut, als ich meinte, dass mir 29° zu warm wäre 😉

Zum Abendesse wurde ich mit europäerfreunlichen Nudeln mit Hackfleischsauce, Salat (mit Oktopus), Maissuppe und Käse mit Obst verköstigt. Und nachdem wir die Essensfrage halbwegs geklärt hatten ist mein Gastvater sogar direkt losgestiefelt und hat mir Müsli fürs Frühstück gekauft – total lieb!

Ansonsten habe ich den Abend halb im Wörterbuch steckend, halb gestikulierend mit meiner Familie verbracht, die sich über meine Gastgeschenke hergemacht hat. Ich hätte vielleicht mal Vokabeln zu Aachen, den Gebäuden, den Sagen und sonstigem Kram vorbereiten sollen *g*

Alles in allem ein anstrengender, aber interessanter Tag. Ich bin gespannt, was man mit mir am Wochenende vor hat 😉

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Tempel und Schreine

Heute haben wir es tatsächlich geschafft um 9 Uhr aufzustehen. Drei Mädels durch ein Bad zu schleusen hat dann zwar doch bis 10 gedauert – aber der Wille zählt 😉 Wir waren darauf eingestellt heute das Zimmer wechseln zu müssen – aber Annika und ich wurde dann doch wieder ins Zimmer 306 geschickt. Auch recht 😉

In der Lobby begegnette uns dann Ulrich, der gerade seine Wäsche angeschmissen hatte. Wir sind dann zu viert zu Starbucks gestiefelt. KAAAFFFFEEEEE. Irgendwie ist der Ausländeranteil bei Starbucks größer als überall sonst, habe ich den Eindruck 😉 Ulrich ist danach zurück ins Hotel nach seiner Wäsche schauen und wir haben uns einen Bus gesucht.

KinkakujiZiel des heutigen Tages: der Kinkaku-Ji, einer der berühmtesten Tempel Japans. Wenn ihr schonmal ein Bild von einem goldenen Tempel vor einem See gesehen habt, das ist dann vermutlich der Kinkaku-Ji gewesen. Mrugalla-Sensei hatte uns kurz von Abreise noch ziemlich Angst vor dem öffentlichen Bussystem hier gemacht. Aber anscheinend haben sie es vereinfacht – denn es gibt nur noch einen einzigen Tarif. Nichts mit Ticket beim Einsteigen ziehen und dann entsprechend der Anzeigetafel beim Aussteigen zahlen. Nö, ein Tarif im ganzen Stadtgebeit (220 Yen, ungefähr 1,40 EUR). Nach einer längeren Fahrt kamen wir dann mit einem Pulk anderer Touris am Tempel an. Wir haben momentan ungelaubliches Glück mit dem Wetter. Strahlender Sonnenschein und ziemlich warm. So konnten wir die schönsten Fotos vom Tempel machen und den Garten genießen. War wirklich schön.

Zurück wollten wir zumindest ein Stück mal zu Fuß gehen. Querfeldein – an ein paar Schreinen vorbei, die in der Karte eingezeichnet waren. Kaum losgegangen kamen wir an einem kleinen Schrein vorbei, der gar nicht eingezeichnet war und dessen Namen ich auch nicht rausgefunden habe. Auf jeden Fall haben alle Japaner, die wir da gesehen haben, anscheinend für die Gesundheit ihrer Babys gebetet. Da hingen beschriftete Schlabberlätzchen und Ketten mit Kranichen.

hiroanojinja.jpgWenige Meter weiter kam dann der erste eingezeichnete Schrein 😉 Hiroano Jinja. Zu dem habe ich leider nichts in meinem Reiseführer gefunden, aber er scheint voll im Zeichen der Kirschblüte zu stehen. Auf dem ganzen Gelände standen ausschließlich Kirschbäume (leider noch nicht in voller Blüte). Drinnen konnte man sich, wie in allen anderen Schreinen auch, Zettel kaufen, die einem die Zukunft voraussagen sollen. An diesem gab es sogar welche auf Englisch, wo Annika und ich gleich zugegriffen haben 😉

kitanotenmangu.jpgGleich um die Ecke, ein paar Meter durch ein richtig nettes Wohngebiet, kam dann nochmal ein richtig großer Schrein namens Kitano Tenmangu. Den fand ich total schön. Viele kleine Gebäude, überall alte Steinlaternen und immerwieder steinerne Stiere. Irgendwie gemütlich – obwohl gut besucht.

Danach sind wir die Imadegawa-Dori runter geschlendert. Dabei sind wir unter anderem an einem Fahrradgeschäft vorbei gekommen. Die fahren hier alle mit so urigen old-style Fahrrädern rum – und die sind gar nicht mal teuer. Die schicken Räder kosten so um die 15.000 Yen (etwa 100 EUR), aber man kriegt auch schon welche um die 10.000 Yen. Neu wohl gemerkt!

Irgendwann hatten wir uns dann tatsächlich bis zum Campus der Doshisha durchgekämpft und sind ein wenig über die Anlage gegangen. Wirkt etwas altbacken, aber sonst ganz nett. Davon werde ich ab morgen wohl mehr sehen, denn morgen ist die Einführungsveranstaltung und die „Übergabe an die Gastfamilien“. Da ich immer noch nicht weiß, ob meine Familie Internetzugang hat, kann ich auch noch nicht sagen, wann ich das nächste mal schreiben werde. Ich bin sehr gespannt – aber ich habe auch etwas Bammel 🙂

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Erste Erkundungstour durch Kyoto

Unser Plan für heute war, um 9 Uhr aufstehen und dann zur Touristeninformation zu gehen. Mhja… das hat nicht so ganz geklappt. Den Wecker haben wir ganz schnell ausgeschaltet und weiter geschlafen. Bis 11 Uhr 😉 Dann sind wir gemütlich aufgestanden und sind erstmal einen Kaffee trinken gegangen. Das war nötig 😉 Dann sind wir zu fuß zum Hauptbahnhof um in die dort gelegenen Touristen-Büros zu gehen (das städtische im 2ten und das staatliche im 9ten Stockwerk). Naja, das hat dann doch nicht direkt geklappt, weil wir von einem Tempel abgelenkt wurden, der auf dem Weg lag 😉 Der Higashi Hongan-Ji.

Rechts von uns lag ein weitläufiges Tempel-Gelände mit großen, alten Holzgebäuden. Aber eins irritiert: da stand mitten drin ein riesengroßes Wellblech-Industriegebäude. Was konnte das sein? Die Neugierde siegte. Das Hauptgebäude dieses Tempels, taishi-dou, ein 38m hohes, 76m langes und 58m tiefes Holzgebäude, wird zur Zeit restauriert und ist deswegen vollständig mit Stahlwänden umbaut worden. Wir konnten uns jedoch weite Teile der Gebäude von innen abholen. Und es gab die ersten Stempel für mein Reisetagebuch 😉

Wir haben dann doch mehr Zeit im Tempel verbracht, als gedacht, so dass es schon ziemlich spät war. Also schnell auf zur Touristeninformation. Dort haben wir uns mit Stadtplänen und Informationen über Schwimmbäder und Einkaufsmöglichkeiten eingedeckt. Da war es schon fast 14 Uhr. Eigentlich sollte ich um 14 Uhr im Hotel sein, um mit Christian wieder die Pässe zu tauschen. Also bin ich alleine schnell zur U-Bahn gestürmt.

Mein erstes U-Bahn erlebnis *schluck* Da musste ich erstmal herausbekommen, was ich wo zahlen muss. Mhjaaa, also das hängt eine große Tafel, die einem sagt wo man ist und wieviel man bis dahin zahlen muss. Da stehen zwei Zahlen, ich bin davon ausgegangen, dass ich den größeren Betrag zahlen muss. Soweit so gut. Wie zahl ich das jetzt? Auf zum Automaten, und erstmal 500 Yen eingeworfen. Aha, da leuchtet was auf. Verschiedene Beträge, die ich ziehen könnte. Mhja, auch die 250 Yen, die ich theoretisch zahlen muss. *drück-drauf* Hey, da ist ein Ticket! Und Wechselgeld! Jippi, scheint ja zu klappen. Ab durch die Ticketschranke und runter zur Bahnlinie. Mhja.. toll, welche Seite geht jetzt in welche Richtung?! Irgh. Nach 5 mal hin und herlaufen war ich mir dann sicher, dass der rechte Bahnsteig der richtige war und hab mich brav hinter die an den Türlinien anstehenden Japaner gestellt. Schlange stehen können sie gut die Japaner, dass muss man ihnen lassen 😉 Ich bin an meiner Zielhaltestelle auch wieder rausgekommen. Anscheinend war also alles richtig – bis auf die Tatsache, dass ich eigentlich eine Haltestelle weiter gemusst hätte *g*

Ich war dann 45 Minuten zu spät im Hotel und Christian war schon wieder unterwegs… Aber wir haben unsere Pässe inzwischen dann doch getauscht bekommen 😉 Ich hab mich dann erstmal an die Internetbuchse des Hotels gesetzt geskypt und Mails gelesen. Blöderweise kann ich von hier aus keine eMails verschicken, nur empfangen. Bzw ich kann nur über den Webmailer Mails schicken. Das wiederum bedeutet, dass ich keine Rundmails schicken kann. Naja, ihr werdet es überleben 😉

Zwischenzeitlich habe ich dann weitere aus dem Aufbaustudiengang wiedergetroffen: Acun und seine Freundin Doro sind hier, Eva und Jessica sowie Christian und Ulrich haben jeweils Zimmer auf dem gleichen Flur. Allerdings wechseln wir morgen nochmal das Zimmer, weil Elif sich mit der morgen ankommenden Kristina ein Zimmer teilen wird. Dann müssen Annika und ich in ein zweier Zimmer ziehen.

Mein erster GetraenkeautomatKamaGawaGegen 17 Uhr haben wir uns zu einem Altstadt-Spaziergang aufgemacht, der uns von Frau Meyer, der Dozentin für Japanische Geschichte in Tübingen, empfohlen bekommen haben. Dafür sind wir zuerst quer durch den Park des Kaiserpalasts richtung Kamo-Gawa (der Fluß im Osten von Kyoto) gelaufen. Vorbei an Tennis-Aufschlag-übenden Schülern, alten Häusern und seltsamen Restaurants. Dann ging es mitten rein in Kyotos Vergnügungsviertel Gion. Von jetzt auf gleich läuft man nur noch durch Häuser im traditionellen Baustil mit mit Holzverschlägen, Papiertüren etc. pp. Da inzwischen die Kirschblüte angefangen hat sieht man auch überall Japaner mit dicker Fotoausrüstung, die aufwendig die aufblühenden Kirschbäume fotografieren. Am besten hat mir die Shirakawa-Minami-Douri gefallen, ein kleiner Weg gesäumt von Weiden und Kirschen, entlang eines kleinen Kanals. Hier hat man einen Blick auf alte Teehäuse und es laufen tatsächlich jede Menge Menschen in Kimonos herum.

TeehaeuserGion bei NachtWeiter ging es zu einem Schrein, dem Yasaka-Jinja, am Ende der Shijou-dori. Er liegt am Fuß eines Berges und wird nachts beleuchtet. Das Gelände ist total schön und überall hängen Lampions. Wir haben reichlich Fotos gemacht 😉 Neben dem Schreingelände liegt ein Park, in dem gerade die Kirschblüte richtig losgeht. Auf allen Wiesen liegen blaue Plasikplanen, reservierte Sitzplätze für die feierliche Kirchblütenschau (eine Mischung aus Picknick und Saufgelage *g*)

KirschblueteYasaka-Jinja1Auf dem Rückweg sind wir dann durch zwei weiter alte Straßen in Gion gelaufen. Das ist total spannend, weil es halt wirklich so alte, kleine Gassen mit traditionellen Häusern sind. Mit Geisha- und Teehäusern. Leider kann man das auf Fotos praktisch gar nicht festhalten… Auf jeden Fall hat sich der Spaziergang gelohnt!

Yasaka-Jinja2Jetzt sitzen wir auf unserem Zimmer und versuchen unsere müden Beine zu schonen 😉 Die Mädels lernen schon fleißig Vokabeln vom zweiten Buch und ich schreibe Blog. Da krieg ich ja fast ein schlechtes Gewissen…

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Anreise

8 Uhr, mein Wecker klingelt. Heute ist der Tag meiner Abreise. Mein Koffer ist gepackt, mein Handgepäck liegt bereit. Duschen, eine Kleinigkeit frühstücken und mich nochmal von Martin verabschieden – schon geht es auf zum Flughafen. Eigentlich wollte ich den online-check-in von Emirates nutzen, aber da ich nicht direkt bei Emirates gebucht hatte ging das anscheinend nicht. Egal, wir waren dann doch vor Öffnung der Check-In-Schalter da, so dass ich zu den ersten gehörte, die eingecheckt haben. Da waren dann noch nicht mal meine 24kg Gepäck (statt 20) ein Problem. Nach dem Handgepäck hat zum Glück gar keiner geschaut. Da hatte ich 11kg – statt 7 😉 Darüberhinaus habe ich sogar für beide Flüge Fensterplätze bekommen! Sprich von Düsseldorf nach Dubai und von Dubai nach Osaka.

Das größte Problem am Fliegen ist irgendwie immer das Zeit totschlagen. Erst das Rumsitzen am Flughafen, dann im Flugzeug. Aber die ersten Stunden im Flugzeug habe ich tatsächlich ganz gut verbracht. Angefangen hat es damit, dass ich mir den Start mit der Frontkamera angesehen habe. Es gibt zwei Kameras am Flugzeug, die man ständig betrachten kann – eine nach vorne und eine nach unten. War ziemlich spannend. Landeanflug in Osaka

Nachdem die Konsole dann endlich wieder frei war – wir wurden mit den üblichen Begrüßungsvideos bombadiert, während deren man die Konsole nicht bedienen kann – habe ich mir in Ruhe das Programm angesehen. Die Meisten Filme sprachen mich gerade gar nicht an, obwohl die Auswahl wirklich gut ist. Fluch der Karibik 1+2, Nachts im Museum, Das Mädchen aus dem Wasser (oder wie er hieß), und jede Menge andere, die mir gerade nicht einfallen. Darüber hinaus gibt es von verschiedenen Serien eine Folge zu sehen, eine große Musikauswahl und sogar einig Spiele, die man mit der Fernbedienung der Konsole spielen kann. Da habe ich mich bisher noch gar nicht dran getraut 😉 Ich habe erstmal mit Garfield der Film angefangen. Währenddessen wurde das Essen gebracht. Wahlweise Chicken Tandori oder Lamm-Medallions dazu Salate, Brot, ein Creme-Dessert und Wein. Sehr Lecker. Das ganze wurde übrigens mit echtem Metall-Besteck serviert. Ich dachte sowas gibt es gar nicht mehr?! Ihr merkt, ich bin vom Emirates-Service ziemlich angetan 😉

MediakonsoleWährend ich euch schreibe höre ich mir eine Aufnahme des Musicals „Wicked“ an. Das steht auch zur Auswahl. Billie, Du bist hoffentlich stolz auf mich 😉 Allerdings muss ich auch feststellen, dass der Akku meines Notebooks leider nicht mehr der beste ist – irgendwie hielt der mehr deutlich besser. Ist halt doch langsam ein Betagtes Gerät 🙂 *treue-Seele-tätchel* Ich hoffe, dass er den Japanaufenthalt gut übersteht 🙂

Kleiner Zeitsprung

In Dubai angekommen habe ich mich schnell durch die transitschleuse begeben und bin dann kreuz und quer durchs Terminal gelaufen. Der Flughafen Dubai ist echt groß, aber so richtig spannend fand ich ihn dann doch nicht. Samsung hat da einen kostenlosen Internetstand, den ich dann gleich mal genutzt habe um ein kurzes Lebenszeichen nach hause zu schicken. Ansonsten habe ich mir halt die Beine vertreten.

Kurz vor Boarding habe ich dann auch die ersten beiden aus meinem Studiengang wieder getroffen. Die sind mit mir zusammen geflogen – allerdings mit 5 bzw 8 Reihen unterschied. Machte aber nicht, ich habe eh fast den ganzen Flug über gepennt. Eine Stunde vorm Abendessen und dann fast durchgängig bis zum Frühstück. Auf diesem Flug bestand das Boardpersonal praktisch nur aus Japanern (gut, die Insassen auch…) mit dem Ergebnis, dass mich mein Steward prompt falsch verstanden hat und ich Fisch statt Omlett zum Frühstück bekam… Ich hab’s dann doch liegen gelassen. Fisch zum Frühstück krieg ich beim besten Willen noch nicht runter.

Zoll und Einreisekontrolle verliefen eigentlich recht problemlos. Ich hatte mir ja einen Shuttleservice von Kansai Airport bis zum Hotel reserviert. Elif hat sich mir dann spontan angeschlossen und glücklicherweise auch einen Platz bekommen. Christian hingegen hat für die erste Nacht ein Hotel in Osaka. In Kyoto angekommen habe ich allerdings mit Schrecken festgestellt, dass Christian und ich unsere Pässe bei der Zollkontrolle vertauscht haben. Argh! Ich hoffe er hat kein Problem beim Hotel! Ab morgen ist er ja auch hier im Palace Side Hotel. Ich werde es also erleben 😉

Jetzt sitzt ich mit Annika und Elif auf unserem Zimmer. Wir sind gerade kreuz und quer durch das nächtliche Kyoto gelaufen. Dunkel. Fast alles zu. Komische Japaner auf der Straße. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Stadt schön oder häßlich finden soll. Auf jeden Fall riecht es nach Großstadt, obwohl das Hotel direkt neben einem riesigen Park liegt. Mal sehen wir das ganze morgen bei Licht aussieht.Drei Mädels in einem Zimmer

Soweit zum ersten Tag.

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