Eine Woche im Zeichen des Matcha

Wir waren diese Woche wieder sehr beschäftigt – ganz davon abgsehen, dass die Zwischenprüfungen bald anstehen und wir alle die Kriese kriegen, weil es so viel Unterrichtsstoff zu lernen gibt… Mittwoch sind wir nach Uji gefahren, Japans Hochburg des Grünen Tees. Seit dem 14. Jahrhundert wird hier Tee angebaut und insbesondere der Matcha aus Uji ist für seine hervorragende Qualität bekannt.

Wir haben eine Führung durch die Teefabrik von Uji bekommen. Zuerst gab es einen Film zu sehen – leider auf Japanisch, aber man konnte doch sehr viel verstehen. Es wurde gezeigt, wie der Produktionsprozess abläuft. Sobald die Sonne im Frühjahr anfängt zu brennen werden die Teepflanzen abgedeckt. Traditionell geschieht das mit Strohmatten, auf die lose Stroh geworfen wird. Dadurch wird 95% des Lichtes abgefangen, was dazu führt, dass die Blätter ganz fein bleiben und weniger Bitterstoffe ausbilden. Heute macht man das meistens mit speziellen schwarzen Planen, ausser für sie Spitzentees. Das gilt übrigens nur für Tee, der zu Matcha verarbeitet werden soll.

Sobald die Blätter eine bestimmte größe erreicht haben werden die jungen, neuen Blätter abgepflückt. Dafür stehen nur etwa 2 Wochen zur Verfügung. Der Tee wird sofort gedämpft und getrocknet und dann den Rest des Jahres weiterverarbeitet. Matcha ist Pulvertee – er muss also noch gemalen werden. Dazu werden alle Astelemente, also Stängel, aber auch die feinen Rippen der Blätter, und Blattstücke mit niedriger Qualtit heraussortiert, bis nur noch satt grüne, feine Blätter übrig sind. Diese werden mit Mahlsteinen ganz langsam zerrieben, damit Farbe und Qualtität erhalten bleiben.

Wir durften uns ein Teefeld, einen Teil der Fabrik und die Mahlmaschinen ansehen. Insbesondere letztere sahen lustig aus. Hatte ein wenig was von zu groß geratenen Kaffeemühlen. Oben ein Filter, in dem die Blätter lagen, dann zwei Mahlsteine, die etwas eirig übereinander rotieren. Und davon standen dann bestimmt 200 in Reihen nebeneinander.

Nach der Führung durften wir den Tee auch probieren. Wirklich ausgezeichnet – ich mag Matcha ja sowieso 🙂 Und dann durften wir uns im Werksverkauf austoben.

Am Donnerstag bekamen wir dann an der Uni eine Einführung in die Teezeremonie. Zum einen, wie man sich als Gast benimmt: Wir Verbeuge ich mich richtig (auf den Fersen sitzend)? wie ißt man die Süßigkeit, die vorm Tee serviert wird? Wie nehme ich die Teeschale auf und wie muss ich selbige wann in welche Richtung drehen? Wie trinkt man und wie macht man die Schale anschließend wieder sauber? Wie stellt man die Schale wieder ab und was mach ich noch damit? Puh 🙂 Und dann das ganze noch aus sicht des Gastgebers: Wie serviert man Süßigkeit und Tee? Wie wird der Tee zubereitet (wir durften ihn selbst aufschäumen)? Und wie räumt man wieder ab. Puh, mir tun die Knie ja momentan sowieso weh, aber das lange im Seiza sitzen und andauernde aufstehen und hinsetzen war dann doch ziemlich anstrengend.

War auf jeden Fall sehr interessant – und auch lustig 🙂 Wir waren ja in einer privaten Runde, da durfte jeder auch was falsch machen. Der eine vergaß die Schale zu drehen, der andere stellte die Schale beim Servieren schon ab, bevor er richtig saß, der nächste stand falsch auf. Kurz: irgendwie hat halt einfach jeder mal einen Fehler gemacht 🙂 War sehr amüsant. Ulrich hat mir zum Beispiel den Tee serviert – huhaaaa – beim dem ernsten Blick musste ich ja fast schreiend weglaufen 🙂

Am Freitag stand dann der Besuch bei der Urasenke an. Das ist eine der wichtigsten Teeschulen Japans, deren Haupthaus, das Konnichi-an, in Kyoto ist.

Wir wurden ins Haus geladen, haben alle brav unsere mitgebrachten frischen weißen Socken angezogen und wurden durch ein Labyrinth von Gängen in ein großes Teezimmer geführt. Dort wurde uns ratzfatz eine kleine Süßigkeit serviert und direkt im Anschluss der Tee. Irgendwie war das schon fast stress und gar nicht wirklich stimmig. Schade drum. Irgendwie war die Generallprobe stimmungsvoller. Aber egal. Parallel und im Anschluß wurde uns ganz viel zur Zeremonie und der Familie erklärt.

Im Anschluß wurden wir durch verschiedene Räume des Hauses geführt. Das war schon ziemlich interessant! Klassische japanische Architektur ist schon spannend. Papier-Schiebetüren zum Garten hin. Die meisten Wände sind herausnehmbar und/oder verschiebbar. Überalle Tatamimatten (deswegen auch die weißen Socken).

Unsere englische Führerin war total geduldig im Erklären und sprach auch ein ausgezeichnetes Englisch. Weil das Haus aber doch ein eher sakraler Ort ist und so bedeutungsvoll ist, durften wir leider keine Fotos machen. Normalerweise steht das Haus ja auch nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung. Wer sich dafür interssiert kann jedoch auf der Webseite der Teeschule einen Rundgang durch das Haus mit Erklärungen auf Englisch anschauen.

Zum Abschied haben wir sogar jeder noch einen kleinen Fächer geschenkt bekommen, zusammen mit etwas Infomaterial zur Teeschule.

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Busha Shinji

Bald ist Aoi Matsuri, eines der ältesten Feste Kyotos, bei dem eine Prozession vom Gosho (Kaiserpalast) zum Shimogamo und Kamigamo Schrein geht. Im Vorfeld zu diesem Fest finden verschiedene Reinigungsrituale statt. Eines davon war am 5.5. im Shimogamo Jinja, das Busha Shinji.

Kernelement dieses Ritals ist Kyudo, das japanische Bogenschießen mit asymmetrischen Bögen. Das Tempelgelände war gerappelt voll und die Tempeldiener hatten ganz schön viel zu tun, die Leute alle in ihren Absperrungen zu halten 🙂 Lustigerweise hatten viele sogar Leitern, Stühle und ähnliches Mitgebracht, damit sie auch genug sehen konnten. Fernsehen war natürlich auch vor Ort.

Irgendwann kamen die Priester und Schützen aus dem inneren Heiligtum heraus, liefen um den Platz herum, setzen sich auf ihre Plätze und dann sah ich erstmal nichts mehr. Mist. Ich konnte nur grob erkennen, dass irgendwo ein einzelner Schütze stand, der sich auf den Schuss vorbereitete und einen sehr großen, dicken roten Pfeil hielt. Den habe ich auch fliegen gesehen – und gehört 😉 Er wurde nämlich quer über das Eingangsportal geschossen und machte dabei ein sehr lautes, Pfeifendes Geräusch.

Anschließend kamen drei Schützengruppen nach vorne. Zwei Männer- und eine Frauengruppe. Jede Gruppe durchlief eine hoch ritualisierte Schussvorbereitung. In der Reihe aufstellen, kurz hinknien, wieder aufstehen, den Bogen ausbalancieren, den Pfeil an das Holzende Ansetzen und dann den Schussarm aus dem Kimono schälen. Wenn alles richtig saß (da huschten ein paar Helfer rum, die beim Ausziehen und Richten des Kimonos halfen :), wurde der Bogen nochmal ausbalanciert, der Pfeil diesmal richtig angesetzt, Pfeil und Bogen nochmal mit einer Hand ausgestreckt gehalten und dann zum Schuss über den Kopf gehalten. Alle Handlungen wurden synchron von der ganzen Gruppe durchgeführt, aber ab hier lief es wie eine Welle durch die Gruppe. Einer nach dem anderen hob seinen Bogen, dann begann wieder der erste damit ihn zu spannen – bis zum letzten – und schließlich erfolgte der Schuss, wieder einer nach dem anderen. War sehr interessant.

Am 2.5. war wohl ein ähnliches Ritual im Wald um den Schrein – aber mit berittenen Schützen! Das habe ich leider verpasst… Schade! Aber man kann ja nicht alles haben 😉 Da war ich schließlich gerade in IseSchima unterwegs.

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GoldenWeek und Metsuhide Matsuri

Letzte Woche war ja Golden Week – also eine Woche, in der die meisten Japaner frei haben und Urlaub machen. Mein Gastvater scheint keinen Urlaub zu kennen. Der steht jeden Tag von morgens bis abends im Laden… Noriko und Kazuki sind dagegen ans Meer gefahren, zu Norikos Mutter. Ichiro und ich haben also sozusagen unsere Strohwitwertage zelebriert. Ich habe gekocht (jippi! Das fehlt mir momentan ja total 🙂 und wir haben abends viel gequatscht. Als Gegenleistung zum Kochen wurde ich auch einmal zum Yakitori-Essen ausgefuehrt. Das war auch super lecker! Nur dieses ganze Krabbelviechzeug, was in dem Laden rumlief, war mir unsympatisch 😉

Am 3.5. rief mich Ichiro mittags ganz eilig nach unten und drueckte mir einen Zettel in die Hand. „Heute ist ein Festtag. Um 13:30 Uhr kommt hier eine Parade vorbei! Komm dann runter und bring den Fotoapparat mit!“ Oehm, ja, alles klar. Hab ich gemacht 🙂 Das war die Samurai-Parade zum Metsuhide Matsuri. Wenn ich es richtig verstanden habe stellt es den Einzug von Akechi Mitsuhide in die Burg von Kameoka dar – die Burg Kameyama. Die Parade laeuft quer durch die Stadt. Neben einer Blaskapelle und drei Wagen mit Taiko spielenden Schulkindern bestand der Zug in erster Linie aus Personen in historischen Kostuemen. Krieger in Ruestung, mit Helmen, Schwertern, Speeren und so weiter. In der Mitte kam dann der Darsteller des Fuersten auf einem schicken Pferdchen und hinten kamen noch ein paar Wagen mit Hofdamen – sehr niedlich 🙂

Und weil in Japan vor allem das drum herum wichtig ist gab es natuerlich auch noch mehr zu sehen. Der Zettel, den mir Ichiro in die Hand gedrueckt hatte, war ein „Stempel-Rally“-Zettel. Darauf waren 18 Stempelfelder und eine Karte von Kameoka mit den zugehoerigen Stempelorten eingetragen. Ichiro stand neben der Parade noch neben mir, erklaerte mir den Zettel und fragte nur: Willst du es probieren? Ja klar! Alles klar, kannst das Fahrrad vom Laden haben! Das war lustig 🙂

Es war ein herrliches Wetter und ich habe total schoene Ecken von Kameoka kennen gelernt (z.B. einen botanischen Garten oder viele kleine Tempel)! Es ist mir tatsaechlich gelungen alle Stempel zu finden. Daraufhin ging es zum Festplatz neben der Burgruine, wo ich meinen letzten Stempel abholen konnte. Als Belohnung gab es sogar noch ein huebsches Stofftaschentuch.

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Fussballtreffen mit Doshisha-Studenten

Auf dem Empfang des Auslandsamtes der Doshisha hatten wir Moi kennen gelernt, einen Chinesen, der schon seit einigen Jahren in Japan lebt und hier Wirtschaft studiert. Der hatte sich total für uns Deutsche begeistert und gefragt, ob wir nicht mal zusammen ein Freundschaftsfussballspiel machen wollen.

Er hatte mir eine Einladung und Wegbeschreibung per Mail geschickt, die ich dann allen anderen aus Tübingen weiter gegeben hatte. Es sollte ein kleiner, sportlicher Event mit anschließendem Abendessen werden. Leider sind von uns nur drei gekommen, aber im Endeffekt war das auch egal 😉

Fussballtreffen mit Doshisha-StudentenSo waren wir 12 Japaner und 2 Deutsche, 5 Mädels, der Rest Kerle. Wir sind erstmal zu einer Art Bolzplatz gegangen und haben da dann fröhlich rumgekickt bis wir alle total k.o. waren. Nach einer Erfrischungspause haben wir japanische und deutsche Kinderspiele gespielt 🙂 Erst eins, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, was wir in Deutschland aber auch spielen – wovon ich den Namen aber auch nicht mehr weiß 😉 Einer steht mit dem Rücken zu allen anderen und sagt einen Satz. Währenddessen rennen die anderen so schnell wie möglich auf ihn zu, doch wenn der Satz zu Ende gesagt ist, müssen sie stehenbleiben. Werden sie noch in Bewegung gesichtet ist für sie das Spiel vorbei. Ziel ist es den Sprecher zu berühren. Wie heißt das denn noch mal? 🙂 Martin meinte Ochs vom Berg, aber das kommt mir so unbekannt vor. Man ist das lange her 🙂

Danach sollten wir etwas Deutsches vorschlagen. Das erstbeste für so eine Gruppengröße, was mir einfiel war Brennball. Das kannten die Japaner auch (ich glaube als Dutchball), aber mit etwas anderen Regeln. War auf jeden Fall lustig – und heute habe ich tierischen Muskelkater *lach*

Der Platz war ziemlich staubig, so dass ich mich schon riesig auf eine Dusche freute. Wir sind zusammen in ein öffentliches Bad (Sento) gegangen. Die Dinge waren früher sehr häufig, weil japanische Häuser oft kein eigenes Bad hatten. Dann ging man halt ins Sento um sich zu waschen. Da geht man dann rein, schnappt sich ein Höckerchen und eine Wasserschüssel, setzt sich vor einen Hahn und schrubbt sich erstmal ordentlich mit Seife ab. Spült alles gut mit der Schüssel ab und geht anschließend in das heiße Wasserbecken zur Entspannung. *brutzel* *dös* Ich find das doch sehr warm, aber angenehm ist es trotzdem 😉

In dem gab es auch eine kleine Sauna, in die wir uns auch 5 Minuten gesetzt haben. Die Mädels, mit denen ich da waren, haben echt nichts ausgehalten *lach* Ob das an der niedrigen Körpertemperatur liegt? Wir hatten letzte Woche im Unterricht die Diskussion darüber, ab wann man in Japan Fieber hat, weil auf einem Beispielbild 37 Grad angegeben war. Jo, mit 37 Grad hat man hier schon dickes Fieber. Normal wären so 35,5. Faszinierend, oder?

Auf jeden Fall ging es nach der Sauna noch mal ins Kalte und Warme Wasser. *Entspann* Es gab auch ein Elektrobecken, aber das war mir SEHR suspekt. Das ist ein kaltes Becken gewesen, in dem Strom fließt. Ja, Strom. Ich hab mal die Hand reingehalten. Fühlte sich ungefähr so an wie ein kräftig geladener Viehzaun. Und das soll gesund sein. Kann ich mir ja beim besten Willen nicht vorstellen! Die Mädels meinten auch, dass ihnen das ungeheuer wäre 😉

YakinikuDanach war ich so richtig schön entspannt – und knall rot. Fanden natürlich wieder alle lustig *g* Und Hunger hatten wir jetzt auch! Aber das war ja kein Problem – wir wollten ja sowieso essen gehen. Und zwar praktischerweise direkt nebenan 😉 Da war ein Laden in dem es Yakiniku gibt. Das ist sozusagen ein Indoor Barbecue. Man sitzt um einen Gasbrenner herum auf dem ein Grill liegt und darauf kommen verschiedenen Fleischsorten. Ich kämpfe zwar immer noch damit bequem an diesen niedrigen Tischen zu sitzen, aber ansonsten war das ein richtig tolles Essen. Das war wieder so ein Festpreispaket: Jeder zahlte 3000 Yen und dafür konnte man so viel Essen und trinken wie man wollte. Und das Fleisch war wirklich total super!

Es gab nur zwei Sachen, die nicht so mein Fall waren (der Inhaber kam alle paar Minuten mit Tellern mit frischen Fleischsorten an). Zum einen rohes Rindfleisch mit einem ganz kleinen Eidotter drauf. Ich hab keine Ahnung was das für ein Vogel war und das rohe Fleisch ist auch so eine Sache für sich, aber ich hab es artig gegessen 😉 Das andere war Rinderdarm. Naja, essen wir ja prinzipiell auch, für Würste. Aber gegrillt ohne irgendwas anderes dran? War ziemlich zäh und auch nicht sonderlich lecker. Das war dann aber auch alles – der Rest war total köstlich.

Jo, und um 19:30 Uhr war dann wieder Feierabend und alle gingen nach hause. Das finde ich immer noch etwas ungewöhnlich 🙂 Aber es war ein netter Tag und ich war auch total platt.

Seltsame TShirtsAuf dem Rückweg haben Wolfram und ich noch das T-Shirt des Japaners bestaunt, der mit uns zum Bahnhof gefahren war. Das war irgendwas Ähnliches wie Deutsch, machte aber überhaupt keinen Sinn 🙂 „Hausnummerschider Grustras Aus Aluminium Gepragt / Straben Namenschilder Aus Aluminium Gepats Oder Barsns / Strabenbahasignal nach Bostab aus Kunstrafe oders Aluminium Gardstanslks / Erkeharszehidiouns aus Aluminium Lackeirts odersd“ Fast schon Poetisch, oder? Erkennt das jemand als eine Sprache? Oder lest ihr da auch so einen Kauderwelsch wie „Straßennamensschilder aus Aluminium geprägt“ raus?

Inzwischen habe ich so viele Japaner in solchen Gruppenevents flüchtig kennen gelernt, dass ich mir langsam Sorgen mache sie auf dem Campus wieder zu erkennen. Das wäre ja schon peinlich, einfach vorbei zu laufen. Aber passieren wird es garantiert.

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Gastfamilienkochen

Diesen Freitag war kein Ausflugstermin. Das war ganz angenehm, weil ich anderweitig beschäftigt war: Nach längerem Terminsuchen und überlegen, was wir denn kochen könnten stand endlich das gemeinsame Kochen von Annikas und meiner Familie an. Schon das Einkaufen war mal wieder ein Abenteuer für sich. Wir wollten Semmelknödel, Gulasch und Erbsen mit Möhren machen. Alllles klar. Semmelbrösel gibt es hier natürlich nicht, also brauchten wir altes Brot. Hier gibt es fast überall so dickes, ganz weiches Toastbrot. Das war unsere Notlösung, aber es gibt auch einige Bäckereien mit so was Ähnlichem wie Brötchen 😉 Wir kauft man nun 750g Brot? Wir dachte uns, man könnte das gewicht ja grob mit dem von einer Tüte Toastbrot vergleichen. Jaaaaa, wenn auf dem Toastbrot ein Gewicht stehen würde! Tat es aber nicht… Die Verkäuferin hat es uns aber schnell gewogen. Damit ging es dann halbwegs. Alles drei Tage früher gekauft und trocknen lassen (meine Gastmutter hat SEHR irritiert geguckt 😉 Ich habe versucht zu erklären, dass wir altes Brot brauchen und dass es ursprünglich halt eher ein Rezept zum Resteverwerten ist. Aber ob es angekommen ist, weiß ich nicht.).

Dann ging es weiter zum Gemüse. 750g Zwiebeln. Ok, Zwiebeln gibt es. Aber was wiegen die? Kein Gewicht drauf. Und keine Waage zu sehen. Auf zum nächsten Verkäufer 😉 Der rannte dann mit den Zwiebeln weg und sagte uns anschließend, was sie in etwa wiegen. Die Netze würden aber alle unterschiedlich schwer sein. Alles klar. Artig bedankt und das gewogene Netz als Referenz benutzt. Weiter ging es zu Knoblauch und Gewürzen. Alles ganz ok, weil überall auch die Englischen Namen drauf standen *puh*

Mehl war schon komplizierter. Erst haben wir das richtige Regal nicht gefunden und dann haben wir überlegt, was wohl der Unterschied zwischen den verschiedenen Verpackungen sein könnte. Wir haben dann einfach irgendeins genommen 🙂

Für die Sauce brauchten wir Rotwein und wenn schon ein Rotwein gekauft werden muss, dann auch gleich einen auf den wir auch Lust haben. Da gab es einen Australischen Wein, denn ich auch sehr gerne trinke – gleich zwei Flaschen gekauft (war auch sehr lecker!).

Den Rest habe ich dann am Freitag alleine in Kameoka gekauft. Da ging das Problem mit der Waage von vorne los 😉 In Supermärkten hat kein Gemüse, kein Obst Gewichtsangaben! Und Waagen gibt es auch nie. Noriko hat mir das damit erklärt, dass japanische Rezepte wohl alle nur in Stückzahlen rechnen. Ja Aber das ist doch alles total unterschiedlich groß… Die Mitarbeiterin in der Gemüseabteilung war aber wieder sehr hilfsbereit und hat mir meine Tomaten gewogen 😉

Weiter zum Fleisch. Das war ja meine größte Sorge. Rindfleisch kriegt man irgendwie immer nur in ganz dünnen Schreiben, manchmal in Würfeln und ansonsten vielleicht noch als Steak. Deswegen waren wir ja von der Planung Rouladen zu machen abgerückt. Ich habe mich dann für Australische Steaks entschieden, die gerade im Angebot waren. Schön einzeln verpackte 150g Steaks. An der Kasse wollte mir die Verkäuferin dazu noch irgendwas erklären, aber das ging in einem Affenzahn und auf die Bitte langsamer zu sprechen kam der gleiche Spruch im gleichen Tempo noch mal 😉 Sie hat’s dann aufgegeben und weiter abkassiert…

Niedlich war auch der Mitarbeiter an der Kühltheke. Ich wollte noch Sahne für die Sauce kaufen – bevorzugt saure. Süße Sahne zu finden war kein Problem, aber ich war mir nicht sicher, ob es hier überhaupt so was wie saure Sahne gibt! Also los zum Verkäufer und ihm versucht mein Problem zu erklären. Das scheint er sofort verstanden zu haben, sagte irgendwas von Kühlschrank, kurz warten und dampfte davon. Kurz darauf war er mit einer Kollegin im Schlepptau wieder da und sie sagen mir irgendwas in einem Bedauernden Tonfall. Ich tue mich mit dem Höflichen Japanisch leider nach wie vor sehr schwer – und bat sie deswegen mal wieder darum bitte langsamer zu sprechen. Nach dem zweiten versuch kreuzte die Dame nur die Arme und meine „nai!“ – kurz und einfach „gibt’s nicht“. Das verstand ich dann *g* Sie entschuldigten sich noch vielmals und ich bedankte mich vielmals. Ich find zwar nie das, was ich suche, aber dafür sind sie hilfsbereit *lach*

GastfamilienkochenDas Kochen war dann eine absolute Küchenschlacht. Erst das ganze Schnippseln und dann das Problem, dass Norikos Kochgeschirr einfach nicht für solche Mengen ausgelegt ist 🙂 Angefangen beim Knödelteig, denn wir in einer Aufbewahrungsbox, so ähnlich wie in manchem Kühlschrank das Gemüsefach, zusammengerührt haben. Über den Gebrauch von mehreren Pfannen gleichzeitig, um die Zwiebeln und das Fleisch anzubraten.

Ich hatte mich natürlich blöderweise mit den Mengen vertan. Zwei 6 Jährige als Voll-Esser einzuplanen ist natürlich Käse. Dazu dann noch die Tatsache, dass es ein vollkommen ungewohntes Essen ist. Najaaaa, da blieben dann zwei Portionen übrig. Aber im Großen und Ganzen waren glaube ich alle sehr positiv von den Abend angetan. Es hat tierisch Spaß gemacht endlich mal wieder selbst zu Kochen – mit Annika kam dann natürlich gleich wieder Tübinger Wohnheim-Feeling auf 🙂

Mal sehen ob wir das noch mal wiederholen. Die Mütter fanden es auf jeden Fall sehr lustig, weil das Essen halt alles so anders aussah. Vor allem den Semmelknödelteig fanden sie total spannend.

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Deutsch-Japanischer Unterricht

Eigentlich hätten wir am Dienstag einen Tandemunterricht mit einer japanischen Deutschklasse gehabt. Über deutsche und japanische Jugendkultur. Aber irgendwie waren beide Lehrer krank 🙂

Yoko und SchokohaseUns wurde der Arbeitsauftrag an die Tafel geschrieben „Tauscht euch mit den Studenten aus Tübingen aus“. Das haben wir ernst genommen 😉 Wir sind erstmal raus in die Sonne, aber leider hatte das Campuscafe noch zu. Also sind wir in den Goshopark gegangen und haben uns unter die fast verblühten Kirschbäume gesetzt und gequatscht. Eine hatte Lindt-Schokohäschen aus Deutschland geschickt bekommen. Da haben wir uns erstmal ueber Osterbraeuche unterhalten. Und dann kam Annika vorbei und fragte, ob wir mit in eine Ausstellung mit japanischen Holzschnitten gehen wollen. Die Japanerinnen neben mir meinten gleich sofort „jaaa, da müsst ihr rein.“ Wollt ihr mit? „Ja, gerne“ Und schwupp die wupp hatten wir eine Gruppe von 5-6 Deutschen und 5-6 Japanerinnen.

Ich bin mit Yoko zusammen durch die Ausstellung gegangen. Das war sehr angenehm, weil sie mir immer wieder Sachen erklärt hat (die japanischen Schilder waren nicht so hilftreich 😉

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Joggen in Kameoka

Jetzt bin ich gute vier Wochen hier und war immer noch nicht Laufen! Gut, ich muss mir bei dem Essensplan eigentlich auch keine wirklich sorgen machen, aber irgendwie fehlte es mir doch schon! Also habe ich mir am Wochenende meine Karte von Kameoka geschnappt und bin los.

Die Karte ist leider nicht sehr genau und es ist auch schwer zu sagen wie die Wege aussehen koennten, die darauf eingezeichnet sind. Ich hatte mir zwei Routen ueberlegt: entweder um den Berg im nordwesten drum herum oder den Fluss im Norden entlang. Ich hatte mich dazu entschieden erstmal den Fluss auszuprobieren

Also auf richtung Bahnstrecke, da muesste irgendwo ein Weg ueber die Schienen fuehren. Der war tatsaechlich schnell gefunden. Weil dort momentan an den Gleisen gearbeitet wird wurde ich sogar von einem Baustellenarbeiter, der den Bahnueberweg kontrolliert begruesst und ruebergewunken. Gut. Damit bin ich auf der anderen seite. Und wie komm ich jetzt zu dem Weg am Fluss? Keine Ahnung. Vor mir liegen nur Felder. Kein Weg zu sehen. Nur eine neue Strasse, die gerade gebaut wird. Ja gut, nehm ich die erstmal. Also auf nach rechts. Der Strasse folgend, bis zum Ende der Baustelle, wo mal wieder ein Baustellenarbeiter wartete und mir breit grinsend zunickte. Von da aus konnte ich den Weg den Fluss entlang schon sehen und bin da direkt rein.

Etwa einen Kilometer weiter, von oben aus konnte ich auch endlich sehen, wie ich vom Ueberweg aus hergekommen waere, stand ich leider vor einem Problem. Wieder die Baustelle (in Kameoka wird gerade der Bahnhof um bzw. neu gebaut.) Deswegen kam ich leider nicht weiter – da hoerte der Weg ploetzlich vor einem Bauzaun auf. Betreten verboten kann ich inzwischen gluecklicherweise lesen 😉

Also runter vom Deich, wieder richtung Kameoka. Da war noch ein Durchgang unter den Gleisen. Von da aus auf die andere Seite der Baustelle und weiter den Fluss entlang. An einer Schule vorbei. An jeder Menge Karpfenfahnen zum Kodomo no hi vorbei. Weiter bis zur Kameoka Gallery (keine Ahnung was da eigentlich drin ist – ist auf jeden Fall ein ziemlich grosser Glasbau). Ja und da haette ich die Wahl zwischen rechts oder links den Fluss entlang gehabt. Da ich grob linksrum weiter wollte bin ich auch links geblieben. Was ein Fehler. Etwa 500m weiter war der Weg mal wieder versperrt – diesmal von einem wild gewachsenem Bambushain. Da muss ich wieder mal runter von Deich und quer durch die Felder. Da begenete mir noch ein Japaner mit seinen Hunden. Ob ich Angst vor ihnen haette. Nene, ist schon in Ordnung, sehen sehr lieb aus. Ah! Sie sprechen Japanisch?! Ja, ein wenig. Wo sind sie denn her und was machen sie hier? Ich bin Austauschstudent an der Doshisha (gefolgt vom ueblichen „waaaah? Doshisha?!?“) und komme aus Deutschland? Ach wirklich? Das ist ja schoen! Ob ich Mercedes kennen wuerde? Ja sicher 🙂 Er sei Mechaniker fuer Mercedes, BMW und Audi. Deutsche Autos seien die besten der Welt! *g* Ich habe ihm dann noch kurz meine Karte unter die Nase gehalten, ob ich denn noch da waere, wo ich glaube zu sein. Japp, vollkommen richtig. Gut, dann weiter.

Jetzt kam der Berg dran, denn ich mit vorgenommen hatte. Bloederweise ist die Strasse, die da drum herum fuehrt, eine eher schmale Umgehungsstrasse ohne Gehweg…. Nicht so gut zum Laufen. Ich bin dann so bald es ging wieder nach links abgebogen, um direkt ueber den Berg zu laufen. Am Anfang war das auch ganz ok – an einem netten gruenen See vorbei und so. Aber dann kamen Stufen. Und Treppen in Japan sind meistens eine Sache fuer sich 😉 Diese hier waren von der Art „unregelmaesig und ausbesserungsbeduerftig“ Also nichts mit Laufen. Vorsichtig gehen. Ich habe diesemal die „Betreten Verboten“ Schilder ignoriert, weil ich nicht die ganze Strecke zuruecklaufen wollte. Warum stehen die auch bitte immer mitten in der Pampas?! Irgendwann war ich oben, ging noch um eine Ecke und stand praktisch mitten auf einem Schreingelände. Das war zwar verlassen, aber das hat es eigentlich nur noch uriger gemacht. Alleine auf auf einem Berg, in einem etwas verwittertem Schrein mit vielen roten Toriis.

Den Berg kann ich auch von meinem Fenster aus sehen und nachts sieht man dort zwei Toriis aus Glühbirnen. Die habe ich dann jetzt auch mal von nahem gesehen: Stahlgerüste mit Glühbirnen dran. Nicht sehr romatisch 😉 Aber nachts sieht das ganz nett aus. Ein Stück weiter ist dann auch noch eine Aussichtsplattform, von der aus man einen wirklich schönen Ausblick ueber Kameoka hat. Naja ok, schön ist immer relativ. Aber da muss ich auf jeden Fall nochmal mit dem Fotoapparat hoch.

Auf der anderen Seite geht ein Weg wieder den Berg runter, direkt nach Kameoka rein. Der Weg ist natuerlich noch schlimmer *lach* Die Stufen sind unterschiedlich hoch und breit, total ausgetreten und man muss auf seinen Kopf aufpassen. Der Weg ist gesäumt mit kleinen, aber schon ziemlich verfallenen Toriis. Unten angekommen war ich auch schon wieder fast zuhause. Wäre also eigentlich sehr praktisch, aber wie gesagt, nicht zum Laufen geeignet.

Der zweite Versuch laufen zu gehen, am Sonntag, war nicht viel erfolgreicher, weil ich blöderweise einmal falsch abgebogen bin 😉 Mal sehen wo ich nächstes Wochenende lande 😉

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Himeji

Freitag ist Ausflugstag und heute ging es nach Himeji, westlich von Osaka. Hauptattraktion der 500.000 Einwohnerstadt ist die Burg Himeji (himeji-jou). Eines der vielen Weltkulturerben Japans.

Nach einer etwas längeren Zugfahrt haben wir uns direkt Richtung Burg durchgeschlagen. Himeji ist eine recht moderne Stadt, ganz anders als Kyoto. Wir sind eine ziemlich breite Straße lang gegangen, die direkt auf die Burg zu führt.

Burg HimejiDer Anblick war schon ziemlich beeindruckend. Dieser weiße Gebäudekomplex, der beim näher kommen immer größer und größer wurde. Die Burg gilt als das Idealbild japanischer Burgbaukunst, mit einem total verwinkelten Gelände und verschiedensten Verteidigungsanlagen.

Wir hatten eine englischsprachige Führung, durch die gesamte Anlage. Die Frau scheint echt Spaß an ihrem Job zu haben 🙂 Sie hat und auf alle Verteidigungsmerkmale erläutert.

Von Toren, über Quartiere, Lagerhäuser bist zum großen Turm. Treppauf-treppab quer durch die Anlage. Besonders interessant fand ich die zwei Hauptpfeiler des Turms. Zwei riesige Pfeiler, die ursprünglich aus einem einzigen Baum gefertigt waren und die den Hauptteil des Gewichtes des ganzen Turms tragen.

Aber vor allem finde ich die Burg total schön anzusehen. Wie man an den vielen Ansichten in der Gallery wohl erahnen kann 😉

Nach dem Burgbesuch haben wir uns noch den Koko-En neben dem Schloss angesehen. Eine ziemlich große Gartenanlage im japanischen Stil. Richtig toll! Genau so stellt man sich Japan vor! Das war schon wieder fast zu viel Japan-Feeling um wahr zu sein 😉

Es war nur etwas schade, dass wir erst so spät in Himeji waren. Da hätte man sich eigentlich noch viel mehr ansehen können.

Japanische Abend

Wir haben ja am Dienstag einige japanische Studenten der Doshisha kennengelernt. Da schon in der Vorstellungsrunde mehrfach so Sätze kamen wie „Ich liebe japanisches Essen! Lasst uns doch zusammen mal was futtern gehen!“ kamen, hatte ziemlich zum Schluss jemand noch schnell die Frage in die Runde geworfen, ob wir nicht am Donnerstag gemeinsam was Essen und Karaoke singen wollen. Da reichlich zusagen kamen stand das also fest.

Wir trafen uns um 18:30 Uhr vor dem Kabuki-Theater an der Shijo-Brücke. Aber von den angekündigten etwa 25 Personen waren nur knapp 15 gekommen (so um den dreh). Zwei Aufbaustunden waren krank, einer hat den Treffpunkt nicht gefunden und eine ist verschütt gegangen 😉 Wo die Japaner waren? Keine Ahnung. Auf jeden Fall scheint der Jung, der alles Organisiert hat, damit ein ziemliches Problem gehabt zu haben. Er schaute doch sehr angeschlagen. Aber irgendwann mussten wir dann doch losgehen.

Er hatte einen, ich sag mal, Partyraum namens „Voice Bar“ reserviert. Das Ding fasst etwa 40 Leute – deswegen waren wir mit unseren 15 natürlich etwas wenig… Aber das ging dann wohl doch in Ordnung. Auf jeden Fall stehen in diesem Raum Sofas und Tische. Die Tische waren alle mit Tellerchen und Stäbchen gedeckt und es lagen Getränkekarten aus. Am Eingang war eine Bar und es liefen zwei Kellner durch die Gegend. Speisekarte gab es jedoch keine. Das musste man erstmal erklärt kriegen 😉

Der Raum war für 2,5 Stunden reserviert. Jeder zahlt 3000 Yen (etwa 19 EUR). Essen wird im Laufe des Abends „automatisch“ gebracht. Sprich etwa alle 20 Minuten kamen Teller mit dem nächsten Gang auf den Tisch von denen sich jeder etwas auf sein Tellerchen nehmen konnte.

Getränke waren all-inklusiv, was vor allem die männlichen Japaner voll ausgenutzt haben 😉 Irgendjemand meinte, ihm gegenüber hätte jemand 10 Gläser weggekippt. Naja, alle 15 Minuten. Ist schon ganz ok 😉 Da wir uns schön kreuz und quer zwischen den Japanern verteilt hatten konnte man immer mal schauen, was die Japaner rings um einen herum so tranken und auch mal probieren. Die Mädel standen total auf so Yoghurtdrinks. Sehr süß und angeblich mit etwa 2% Alkohol – geschmeckt hat man’s nicht 😉

Ich saß den Abend über sozusagen zwischen den zwei Mädels, die am Dienstag meinten, ich würde gut riechen 😉 Beide sprechen ziemlich gut Deutsch, was beim Vokabelnsuchen immer sehr hilfreich war. Und im Notfall wurde das elektronische Wörterbuch konsultiert. War auf jeden Fall sehr amüsant 🙂

Nach dem Essen haben wir uns in die nächstbeste Karaokebar begeben. Schnuffiger Laden. Mit Rolltreppen und unterschiedlich eingerichteten Räumen. Und den klassischen Telefonbüchern, in denen man die Lieder nachschlagen kann. Mhja, aber dann find erstmal was, was du kennst *lach* ich bin ja leider jemand, der sich Titel und Interpreten ganz schlecht merken kann. Von Lieblingsliedern natürlich mal abgesehen. Zur Einstimmung gab’s erstmal 99 Luftballons (war aber auch das einzige deutsche Lied, das wir gefunden haben). Ich habe mich an „Yesterday“, „Land Down Under“ und – haltet euch fest – einem japanischen Lied versucht 😉 Die einzige japanische Sängerin, von der ich mir zutraute zumindest die Melodie einiger Lieder sicher zu kennen: Nakashima Mika, Yuki no Hana. Blöderweise kann die Frau richtig gut singen = Für mich streckenweise viel zu hoch 😉 An den stellen hat mir Akane, die neben mir saß, immer ausgeholfen. Verdammt kann die Frau gut singen *respekt* Überhaupt waren die Japaner echt richtig gut. Auch die Kerle.

Lange war der Karaokeaufenthalt jedoch nicht, weil wir alle bald los mussten um unsere letzten Züge zu kriegen. Ich bin gespannt ob wir das noch mal wiederholen. Die Gruppe fand ich auf jeden Fall sehr angenehm.

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Jeannine und der Fisch

Ich kann mich beim besten Willen keinen Fischfan nennen. Keine gute Voraussetzung für einen Japanaufenthalt, ich weiß. Meine Familie hatte mich am ersten Abend sehr direkt gefragt, was ich nicht esse bzw. nicht mag. Ob ich Allergien habe, etc. Da habe ich dann völlig unjapanisch-direkt gesagt, dass Fisch für mich etwas problematisch ist, ich aber gerne alles probieren möchte.

Seit dem hatte ich einmal auf einem Ausflug Oktopusbällchen und einmal zuhause Fisch gegessen. Da habe ich in Bentoboxen schon mehr Fisch gegessen als in der Familie. Das fand ich etwas beunruhigend. Aber auf die Frage, ob es jetzt nur meintewegen so selten Fisch gäbe winkte Noriko nur ab und meinte „Keine Sorge, morgen gibt es Fisch!“.

Jupp. Den gab es auch. Und zwar einen ganzen, gegrillt. *schluck* Fische die mich anschauen sind mir ja noch unsympathischer 😉 Und wie isst man sowas mit Stäbchen?! Ich habe mich aber durchgekämpft. Und ich würde noch nicht mal sagen, dass er mir nicht geschmeckt hat. Unglaublich *g*

Von Bentoboxen abgesehen würde ich mir aber immernoch keinen Fisch kaufen/bestellen. So gut schmeckt mir der Fisch hier dann doch noch nicht 😉